Elf junge Forscherinnen und Forscher haben sich im Auswahlverfahren für das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste durchgesetzt. "Die neuen Kollegiaten haben allesamt schon in jungen Jahren herausragende und innovative Forschungsleistungen vorzuweisen. Das Junge Kolleg bietet ihnen jetzt die Möglichkeit, ihre eigene Forschung zu verstärken und gleichzeitig auch über ihre eigentlichen Forschungsgebiete hinaus mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern interdisziplinär zu arbeiten", sagte Akademiepräsident Professor Dr. Dr. Dr. med. habil. Hanns Hatt.
Die Aufnahme in das Junge Kolleg gehört zu den bedeutendsten Auszeichnungen für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Nordrhein-Westfalen. Mehr als 100 Bewerbungen wurden in diesem Jahr eingereicht. Die Auswahlkommission entschied sich in einem mehrstufigen Verfahren für folgende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler:
Dr. Daniel Balzani (Universität Duisburg-Essen)
Dr. Pol Besenius (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Dr. Wolfram Matthias Buchwitz (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
Dr. Christina Büsing (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen)
Dr. Alena M Buyx (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Dr. Dr. Svenja Caspers (Forschungszentrum Jülich)
Dr. Alex Greilich (Technische Universität Dortmund)
Dr. Christian Hornung (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
Dr. Verena Keitel-Anselmino (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Dr. Susanne Anna Paulus (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Jun.-Prof. Dr. Stefan Schumacher (Universität Paderborn)
Im Rahmen des Konzerts zum Neuen Jahr werden die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler am 22. Januar 2013 in Düsseldorf offiziell ins Junge Kolleg aufgenommen.
Das Junge Kolleg
Das Junge Kolleg der NRW-Akademie wurde 2006 zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Mercator gegründet. Bis zu 30 herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen können für eine Dauer von maximal vier Jahren berufen werden. Sie dürfen zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht älter als 36 Jahre sein. Ihnen wird im Jungen Kolleg Gelegenheit gegeben, ihre Projekte in interdisziplinären Arbeitsgruppen unter dem Dach der Akademie zu diskutieren und sich mit der etablierten Wissenschaftselite auszutauschen. Die Kollegiaten erhalten jährlich ein mit 10.000 Euro dotiertes Forschungsstipendium und Reisemittel.
Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste
Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste ist eine Vereinigung der führenden Forscher des Landes und die Heimat von knapp 20 wissenschaftlichen Forschungsvorhaben. Sie wurde 1970 als Nachfolgeeinrichtung der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen gegründet. Diese war 1950 von Ministerpräsident Karl Arnold ins Leben gerufen worden, um die Landesregierung beim Wiederaufbau des Landes zu beraten.
Auch heute noch gehört es zu den Aufgaben der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, als Gelehrtengesellschaft die Landesregierung in der Forschungsförderung zu beraten und wissenschaftliche Forschung anzuregen. In der Akademie pflegen die Mitglieder wie in den weiteren sieben deutschen Länderakademien den wissenschaftlichen Gedankenaustausch und unterhalten enge Kontakte zu anderen wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland.
Die Akademie ist in drei wissenschaftliche Klassen für Geisteswissenschaften, für Naturwissenschaften und Medizin sowie für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften und in eine Klasse der Künste gegliedert. Aktuell gehören etwa 230 ordentliche und 140 korrespondierende Mitglieder der Akademie an, darunter zahlreiche Nobel- und Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger.
Jun.-Prof. Dr. Stefan Schumacher
Forschungsgebiet
Seine Forschung konzentriert sich auf verschiedene Fragestellungen im Bereich halbleiterbasierter und molekularer Strukturen auf kleinsten (Nanometer) Längenskalen. Sein Interesse liegt einerseits im fundamentalen Verständnis dieser Systeme, aber auch in ihrer Relevanz für zukünftige Anwendungen in Optoelektronik, Photonik und Photovoltaik. Ziel und Ergebnis einiger seiner neueren Arbeiten ist auch die Erschließung optisch addressierbarer ultraschneller Funktionalitäten in maßgeschneiderten Halbleiter-Molekül und Metall-Molekül Hybridstrukturen im Grenzgebiet zwischen Physik und Chemie.
Für seine theoretischen Arbeiten spielt die Entwicklung moderner Quanten- und Vielteilchentheorien eine zentrale Rolle. Damit lassen sich elektronische Eigenschaften der oben genannten Systeme im Detail verstehen und deren Wechselwirkung mit Licht. Ebenso spielt aber auch die effiziente numerische Umsetzung dieser Theorien eine wichtige Rolle, sowie seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit experimentellen Kollegen auf nationaler und internationaler Ebene. Die Fragestellungen mit denen Stefan Schumacher sich beschäftigt, sind unter anderem auch von Bedeutung für moderne Kommunikationssysteme im Zeitalter der Quantenphysik.
Biographische Informationen
Stefan Schumacher ist seit Juli 2010 Juniorprofessor für Theoretische Physik an der Universität Paderborn und leitet dort die Arbeitsgruppe “Theoretische Optoelektronik und Photonik”. Nach seinem Studium der Physik an der Universität Bremen promovierte er im Jahr 2005 ebendort in Theoretischer Physik im Bereich Festkörpertheorie. Danach war er als PostDoc an der University of Arizona in den USA (2006-2008) und an der Heriot-Watt University in Edinburgh in Großbritannien (2008-2010) beschäftigt.
Neben seiner Dienststellung als Juniorprofessor wurde er 2010 in den Vorstand des Center for Optoelectronics and Photonics Paderborn (CeOPP) gewählt und zum Adjunct Assistant Professor of Optical Sciences an der University of Arizona ernannt.
Dirk Borhart
Pressesprecher Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste
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