Erste international vergleichende Schulleistungsstudie über Kompetenzen von Schülern in computer- und informationsbezogener Grundbildung
Die International Computer and Information Literacy Study ICILS 2013 ist die erste international vergleichende Schulleistungsstudie, die die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Bereich der computer- und informationsbezogenen Grundbildung messen wird und dabei auch die schulischen und außerschulischen Rahmenbedingungen ihres Erwerbs erfasst. Sie setzt damit einen Meilenstein in der empirischen Bildungsforschung im 21. Jahrhundert. Prof. Dr. Birgit Eickelmann, Professur für Schulpädgogik an der Universität Paderborn, leitet gemeinsam mit Prof. Dr. Wilfried Bos, Institut für Schulentwicklungsforschung der Technischen Universität Dortmund, die Studie in Deutschland als National Research Coordinator. Die Ergebnisse sollen Ende 2014 veröffentlicht werden. Für den Zeitraum von Oktober 2012 bis 2015 stehen den beiden Universitäten insgesamt 1,2 Millionen Euro zur Verfügung, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF, die Deutsche Telekom Stiftung sowie die Europäische Union bereitstellen.
Die Studie erweitert die Befunde der drei internationalen Schulleistungsstudien PIRLS/IGLU (Progress in International Reading Literarcy Study bzw. Internationale Grundschul-Leseuntersuchung), TIMSS (Trends in International and Science Study) sowie die PISA-Studien um den Bereich der informations- und computerbezogenen Grundbildung. Diese vierte Schlüsselkompetenz, das Beherrschen von Informations- und Kommunikationstechnologien, gilt als eine Kulturtechnik, die zur Teilhabe an Gesellschaft, Kultur und Bildung befähigt.
Zwei Fragen stehen im Rahmen von ICILS 2013 im Mittelpunkt des Forschungsinteresses: Wie sammeln und verwalten Schülerinnen und Schüler der achten Klasse Informationen mit Hilfe von Computern? Und wie gut sind sie in der Lage, selbst Inhalte zu produzieren, diese mit anderen auszutauschen und die Informationen, die andere bereitstellen, zu bewerten? Diese Kompetenzen werden zum ersten Mal mit computerbasierten Schülertests in einer softwarebasierten Testumgebung untersucht. Neben den Schülerinnen und Schülern sind auch Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitungen und IT-Koordinatoren der Schulen in einer für Deutschland repräsentativen Stichprobe von 150 Schulen Adressaten der Studie. International nehmen zeitgleich 20 weitere Länder an der Studie teil, u. a. Australien, Kanada, Dänemark, Niederlande und Russland. „Die Studie ermöglicht es uns erstmalig, die Fähigkeiten der Jugendlichen im Bereich der Informationssuche und -bewertung sowie im Bereich des Erzeugens und Austauschens von Informationen in mehreren Kompetenzstufen im internationalen Vergleich zu erfassen “, sagt Prof. Dr. Birgit Eickelmann: „Auf dieser Grundlage können dann u. a. Handlungsanweisungen für Verbesserungen und die Kompensation von Bildungsbenachteiligungen entwickelt werden, denn wir untersuchen gleichzeitig, wo die Jugendlichen diese Kompetenzen erworben haben.“