Einladung: Im Rahmen des Seminars „Die Geschichte der Geschlechterbildung“ von Prof. Barbara Rendtorff und Dr. Claudia Mahs findet am 13.11.2012 um 16.15 Uhr im Hörsaal H6 ein Vortrag von Mareike Böth (Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften) zum Thema „Reflexionen über Körper und Geschlecht: Liselotte von der Pfalz (1652-1752)“ statt.
„Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es“, schrieb Simone de Beauvoir bereits 1949 in ihrem berühmten Werk 'Le Deuxième Sexe' und in den 1990er Jahren dekonstruierte Judith Butler in Gender Trouble (1990) den bei der Geburt ausgesprochenen Satz „Es ist ein Mädchen!“ als ersten performativen Akt, mit dem die Gesellschaft (bzw. der Diskurs) den Körper des Kindes unwiderruflich als weiblichen definiert und so aus dem Kind ein weibliches Subjekt macht.
Doch wie gestalteten sich diese Prozesse der Einschreibung von Geschlecht in den Körper und der daraus folgenden Zuschreibung von Handlungsspielräumen zu geschlechtlich definierten Personen in der Frühen Neuzeit (ca. 1500-1800)? Dieser Frage wird im Vortrag am Beispiel der 1652 geborenen pfälzischen Kurfürstentochter und verheirateten Herzogin von Orléans Elisabeth Charlotte nachgegangen. Dabei wird vor dem Hintergrund normativer Zeugnisse einerseits nach den Konstituenten einer geschlechtsbezogenen Erziehung der Kurprinzessin gefragt und andererseits der konkrete Umgang der erwachsenen Herzogin mit ihrem immer zugleich geschlechtlich betrachteten Körper aus ihren Briefzeugnissen rekonstruiert.
Kontakt:
Dr. Claudia Mahs
Zentrum für Geschlechterstudien / Gender Studies
http://upb.de/zentrum-gender
Universität Paderborn
Raum: C4.326
Warburger Str. 100
33098 Paderborn
Tel.: 05251/602730
Lydia Jenderek
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Zentrum für Geschlechterstudien / Gender Studies
Universität Paderborn
Raum: C4.326
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33098 Paderborn
Telefon: 05251/60-2730