Die Fakultät für Kulturwissenschaften lädt alle Interessierten herzlich ein zum Vortrag von Prof. Dr. Christiane Floyd: "Universität leben in der Informationsgesellschaft". Die Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung der Fakultät über "Die Universität der Informationsgesellschaft" findet statt am Donnerstag, 6.7.2006, 20.00 Uhr auf dem Uni-Campus im Hörsaal C2.
"Kann Universität gelebt werden? Was bedeutet das in der Informationsgesellschaft?", so einige der Fragen, mit denen sich Prof. Floyd beschäftigt. Die Hamburger Informatikerin zeigt Wissensprojekte als Schlüssel für eine Re-Orientierung von Forschung und Lehre an der Universität selbst sowie in Netzwerken, die von der Universität aus moderiert werden.
Floyd: "Restrukturierung, neue Studiengänge, Sparzwang, Konkurrenz, Evaluationen, Profilierung, Zielvereinbarungen, Drittmittelanträge, Bürokratie - in diesem Dickicht fällt es heute nicht leicht, Universität zu LEBEN." Doch sei die Erneuerung der Universität unter den Bedingungen von Informatisierung und Globalisierung sowie die Öffnung für die gesellschaftliche Aufgabe des lebenslangen Lernens die eigentliche Aufgabe. Dies erfordere die Herausbildung einer neuen Kultur, die den Bedingungen, unter denen im Informationszeitalter Wissen entsteht, erarbeitet und weiter gegeben werde, Rechnung trage. Zu ihr gehörten gewandelte Lern- und Arbeitsformen ebenso wie innovative technische Unterstützung und die netzwerkartige Verankerung in der Region und Gesellschaft. Es könne nicht um einen umfassenden Anspruch gehen, sondern um situierte, exemplarische Wissensprojekte mit hoher Qualität.
Christiane Floyd hat sich, ausgehend von ihrer engeren wissenschaftlichen Verankerung in der Softwaretechnik, mit Wissensprojekten, ihrer erkenntnistheoretischen Fundierung, ihrer didaktischen Umsetzung und informationstechnischen Unterstützung beschäftigt. Geboren 1943 in Wien, promovierte sie dort in Mathematik. Nach vielfältiger Erfahrung bei Siemens und Softlab in München sowie an der Universität Stanford, USA, wurde sie 1978 Professorin für Softwaretechnik an der TU Berlin und später an der Universität Hamburg. Seit der Internationalen Frauenuniversität im Sommer 2000 befasst sie sich auch mit interkulturellen Wissensprojekten.