Die Stiftung Mercator hatte dieses Jahr zum zweiten Bewerbungsverfahren für das bundesweite Graduiertenkolleg Islamische Theologie geladen. Zu den sieben Doktoranden, die im letzten Jahr ausgewählt wurden und unter denen sich auch Ufuk Topkara, Promovend und Mitarbeiter der Universität Paderborn, befand, kommen nun noch sechs weitere junge Wissenschaftler/innen.
Adris Nassery ist einer von ihnen. Er wird ebenfalls an der Universität Paderborn promovieren und geht dabei der Frage nach einer rational begründbaren islamischen Wirtschaftsethik nach. So kann nun mit ihm die Forschung im Bereich Wirtschaftsethik, die schon im Juli mit einer Tagung im Heinz Nixdorf MuseumsForum mit Unterstützung der Stadt Paderborn und der örtlichen Wirtschaft eingeleitet wurde, weitergeführt und ausgebaut werden.
Betreut wird er während seiner Promotion von Klaus von Stosch, Professor am Institut für Katholische Theologie und Vorsitzender des Zentrums für Komparative Theologie und Kulturwissenschaft (ZeKK) der Universität Paderborn: „Ich freue mich sehr über die Aufnahme von Adris Nassery in das Graduiertenkolleg. Er ist eine Bereicherung für das ZeKK und das Team unserer anderen muslimischen Promovenden und wird den Standort Paderborn gerade auch mit seinem Schwerpunkt im Bereich der Wirtschaftsethik weiter stärken.“
Adris Nassery (26) stammt aus Kabul und absolvierte seine Schulzeit in Paderborn. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Bielefeld studierte er Islamisches Recht an der School of Oriental and African Studies (SOAS) in London und war zudem als Lehrbeauftragter tätig. Nun kehrt er also nach Westfalen zurück. „Nicht nur durch meine Schulzeit fühle ich mich mit dem Standort Paderborn verbunden. Auch die Möglichkeit, einerseits intensiv über Islamische Theologie ins Gespräch zu kommen und andererseits interdisziplinär auch mit anderen Wissenschaften zu diskutieren, macht das ZeKK und die Uni Paderborn für mich besonders interessant.“
Die Universität Paderborn ist einer von sechs Standorten des Graduiertenkollegs Islamische Theologie, das die Stiftung Mercator über eine Laufzeit von sechs Jahren mit 3,6 Millionen Euro fördert. Ziel ist die akademische Etablierung der Islamischen Theologie in Deutschland. Die Stiftung Mercator gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Sie initiiert und unterstützt Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten an Schulen und Hochschulen.
Ann-Christin Baumann
Zentrum für Komparative Theologie
und Kulturwissenschaften (ZeKK)
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