Mit der Bewerbung um die Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe haben die Paderborner ihr Paderquellgebiet neu entdeckt. Claudia Warnecke, Technische Beigeordnete der Stadt Paderborn, hat in vielen Gesprächen erfahren, dass "die Bürger ein ganz neues Pader-Bewusstsein entwickelt haben". Die Tatsache, dass es die "Urbane Wasserlandschaft" nicht in die engere Wahl der Gremien geschafft hat, die über die UNESCO-Anträge entscheiden, habe daran nichts geändert.
Auch junge Menschen, die aus anderen Regionen Deutschlands zum Studium an die hiesige Universität gekommen sind, begeistern sich für die Pader. Den Beweis liefert ein Uni-Seminar im Bereich der Medienwissenschaften. Im Rahmen eines Projektes unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters Heinz Paus verfassen die Studierenden aktuell journalistische Beiträge, welche die Pader in allen Facetten beleuchten. Die Bandbreite ist enorm: Von Texten, in denen die geologische Entstehung der Paderquellen thematisiert wird, bis hin zur aktuellen Nutzung des Paderquellgebietes als innerstädtisches Naherholungsgebiet reichen die Beiträge.
Aktuell befinden sich die Studierenden in der Recherchephase. "Mir ist es wichtig, dass die Autoren die Bedeutung der Pader gestern und heute erschließen, aber auch ihre eigene Meinung einfließen lassen", sagt Heiko Appelbaum, der das Seminar als Lehrbeauftragter leitet und als Gästeführer des Verkehrsvereins selbst die Vorzüge des "Alleinstellungsmerkmals Pader" anpreist.
Dass der Bürgermeister die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat, zeigt die enge Verbindung zwischen Universität und Stadt Paderborn. "Wenn sich die Studierenden im Rahmen ihres Studiums Gedanken über die Besonderheiten ihres Studienortes machen, schafft das einen ganz anderen Blick", sagt Heinz Paus. Die Stadt erhalte dadurch auch Hinweise für die Außendarstellung gegenüber einer äußerst dynamischen Zielgruppe.
Claudia Warnecke freut sich darüber, dass die unterschiedlichen Blicke auf die Pader die Thematik weiter in den Köpfen der Menschen reifen lässt: "Die Pader wird in der nächsten Zeit eine wichtige Rolle in den städtischen Planungen spielen", sagt die Technische Beigeordnete. Mit der behutsamen und viel gelobten Umgestaltung des Paderquellgebietes unterhalb der Stadtverwaltung sei ein wichtiger Anfang gemacht worden.
Die studentischen Projekt-Beiträge werden nun bis Ende September fertiggestellt. Anschließend sind sie im Internet unter der Adresse http://www.paderborn.de zu lesen.