Der Senat der Universität Paderborn hat in seiner heutigen Sitzung (9. Mai 2012) die Mitglieder des künftigen Hochschulrats bestätigt. Der neue Hochschulrat mit einer Amtszeit bis 2017 setzt sich ab dem 6. Juni 2012 aus folgenden Mitgliedern zusammen: Der bisherige Vorsitzender Prof. Dr. Winfried Schulze, Mercator Research Center Ruhr GmbH, Essen, gehört auch dem neuen Hochschulrat an. Ferner wurden für den Hochschulrat bestätigt: Hubertus Benteler, Vorstandsvorsitzender der Benteler International AG, Dr.-Ing. Herbert Hanselmann, geschäftsführender Gesellschafter der dSPACE GmbH, Prof. Dr. Friedhelm Meyer auf der Heide, Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik der Universität Paderborn und Prof. Dr. Leena Suhl, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, ebenfalls Universität Paderborn. Neu gewonnen werden konnten Dr. phil. Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW in Düsseldorf, Prof. Dr. Martina Schraudner, Biologin und Wissenschaftsorganisatorin an der TU Berlin sowie Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Universität Paderborn, Fakultät für Kulturwissenschaften.
Es sei gelungen, in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur engagierte Persönlichkeiten zu finden, so Prof. Dr. Frank Göttman, Mitglied der Findungskommission. Nach der jetzt erfolgten Bestätigung der Liste durch den Senat wird die konstituierende Sitzung des neuen Hochschulrats vorbehaltlich der Zustimmung durch das NRW-Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung im Juni 2012 stattfinden.
Auf den neuen Hochschulrat, der das verfassungsmäßig oberste Organ der Hochschule sein wird, wartet nach dem Landeshochschulgesetz ein umfangreicher Aufgabenkatalog. Eine wichtige Funktion ist die Wahl der Hochschulleitung. Zudem ist der Hochschulrat durch seinen Vorsitzenden Dienstvorgesetzter des Präsidenten und des hauptberuflichen Kanzlers. Weitere Aufgaben sind die Aufsicht über die Geschäftsführung des Präsidiums, wobei das Präsidium dem Hochschulrat gegenüber rechenschaftspflichtig ist. Die strategischen Entscheidungen des Präsidiums wie Hochschulentwicklungsplan, Wirtschaftsplan oder Zielvereinbarungen bedürfen der Zustimmung des Hochschulrats.
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Informationen zum bisherigen Verfahren, die bereits im Dezember 2011 der Hochschulöffentlichkeit und den Medien bekannt gemacht wurden:
Am 12.12.2011 hatte an der Universität Paderborn ein Auswahlgremium, bestehend aus Vertretern des Hochschulsenats, des amtierenden Hochschulrats und des Landes, vertreten durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung (MIWF), seine Arbeit aufgenommen, um die Neuwahl des Hochschulrats in diesem Jahr vorzubereiten.
Mitglieder des Auswahlgremiums waren mit je einer Stimme Prof. Dr. Frank Göttmann und Prof. Dr. Bernd Henning als Senatsvertreter, Prof. Dr. Winfried Schulze und Dr. Herbert Hanselmann als Hochschulratsvertreter sowie mit zwei Stimmen Dr. Patrick A. Neuhaus als Vertreter des MIWFT. Zum Vorsitzenden wurde in der konstituierenden Sitzung Winfried Schulze gewählt, der amtierender Hochschulratsvorsitzender ist.
Nach der Diskussion der Auswahlkriterien hatte das Gremium in den letzten Monaten in enger Abstimmung mit den übrigen Hochschulgremien Gespräche mit möglichen Kandidatinnen und Kandidaten geführt und eine Vorschlagsliste für den Senat erarbeitet. Das Auswahlgremium, das frei in der Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten war, respektierte dabei den Wunsch des Senats, keine aktiven Politikerinnen oder Politiker zu nominieren, um mögliche Interessenkollisionen auszuschließen. Großen Wert legte das Auswahlgremium auf strikte Vertraulichkeit seiner Beratungen.
Die Vorschlagsliste wurde mittlerweile im Auswahlgremium einvernehmlich beschlossen und bedarf nach der erfolgten Bestätigung durch den Senat noch der des Wissenschaftsministeriums. Dieses Verfahren soll sicherstellen, dass der Hochschulrat sowohl innerhalb der Hochschule verankert ist, als auch das Vertrauen des Landes genießt. Die Universität Paderborn war die erste nordrhein-westfälische Universität, in der im Jahre 2007 ein Hochschulrat gebildet wurde. Die Amtszeit des Hochschulrats läuft am 5. Juni 2012 aus. Bis dahin muss das Verfahren der Neubestellung abgeschlossen sein. Hochschulangehörige und Öffentlichkeit werden nun nach Abschluss des Verfahrens über die neue Zusammensetzung des Hochschulrats informiert.
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Die Mitglieder des künftigen Hochschulrats der Universität Paderborn 2012-2017
Hubertus Benteler, 1946 geboren, studierte Maschinenbau an der Technischen Hochschule Aachen. Nach kurzer Tätigkeit bei der Schiess AG in Düsseldorf übernahm er Aufgaben in der Benteler AG-Paderborn, deren Direktor er 1978 wurde. Seit 1991 ist er Vorstandsvorsitzender der Benteler AG, die seit 2010 von der Benteler International AG in Salzburg geführt wird. Er ist Ehrensenator der Universität Paderborn. Er ist seit 2007 Mitglied des Hochschulrats der Universität Paderborn und dessen stellvertretender Vorsitzender.
Dr. Jürgen Brautmeier, 1954 geboren, studierte Geschichte und Anglistik an der Universität Düsseldorf und an der University of Cambridge. 1983 wurde er an der Universität Düsseldorf zum Dr. phil. promoviert. 1983 bis 1987 war er wissenschaftlicher Referent bei der CDU-Landtagsfraktion NRW. Seit 1987 ist er bei der Landesanstalt für Medien tätig, zunächst als Abteilungsleiter, seit September 1999 als stellvertretender Direktor und seit 2010 als Direktor. In den 1990er Jahren nahm er Lehraufträge an der Universität Düsseldorf, an der Fachhochschule Düsseldorf, an der Lomonossow Universität Moskau und an der Universität von St. Petersburg wahr. Er war 1992 bis 1998 Berater des Europarats zur Medienregulierung in Osteuropa und ist seit 2012 Europabeauftragter der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM). Er nimmt eine Reihe von internationalen Funktionen wahr, u.a. als Vizepräsident des Medienrats der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, als Vice-Chairman der EPRA (European Platform of Regulatory Authorities) und als Mitglied der International Academy of Television Arts & Sciences. Seit 2002 ist er Mitherausgeber der „Düsseldorfer Schriften zur Neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-Westfalens“.
Dr.-Ing. Herbert Hanselmann, 1949 geboren, studierte Elektrotechnik an der Universität Karlsruhe, wo er 1978 zum Dr.-Ing. promoviert wurde. Er war 1979 bis 1987 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Regelungstechnik und Mechatronik der Universität Paderborn und gründete danach zusammen mit drei weiteren Ingenieuren die dSPACE GmbH. 2008 zeichnete ihn die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young zum „Entrepreneur des Jahres“ in der Kategorie „Informations- und Kommunikationstechnologie/Medien“ aus. 2010 wurde er von der Gemeinschaftsoffensive „MINT Zukunft schaffen“ zum „MINT-Botschafter des Jahres“ ernannt. Er ist seit 2006 Vizepräsident der IHK Ostwestfalen und seit 2007 Mitglied des Hochschulrats Paderborn.
Prof. Dr. Friedhelm Meyer auf der Heide, 1954 geboren, studierte Mathematik mit dem Nebenfach Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bielefeld, die ihn 1981 zum Dr. math. promovierte. Er war von 1980 bis 1984 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Informatik der Universität Frankfurt/Main, 1984/85 Visiting Scientist am IBM Research Laboratory in San José, Kalifornien, und kehrte 1985 für ein Jahr als Hochschulassistent an die Universität Frankfurt/Main zurück, wo er sich 1986 habilitierte. 1986 vertrat er eine Professur am Fachbereich Mathematik/Informatik der Universität Paderborn und wurde im selben Jahr zum Professor am Fachbereich Informatik der Universität Dortmund berufen. Seit 1989 ist er Professor am Heinz Nixdorf Institut und am Institut für Informatik der Universität Paderborn. 1992 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er war – neben anderen Funktionen - von 1995 bis 2006 Sprecher des Sonderforschungsbereichs 376 „Massive Parallelität“ und ist seit 2011 Sprecher des Sonderforschungsbereichs 901 „On the Fly Computing". Seit 2007 ist er Mitglied in der Deutschen Akademie der Naturforscher „Leopoldina“ und Mitglied des Hochschulrats der Universität Paderborn.
Prof. Dr. Martina Schraudner, 1962 geboren, studierte Biologie und Biotechnologie an der Technischen Universität München. 1993 wurde sie von der Technischen Universität München zur Dr. rer. nat. promoviert. 1993 bis 1996 war sie Nachwuchswissenschaftlerin am Institut für Biochemische Pflanzenpathologie des gsf-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit in München, 1996 bis 1998 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Biochemie und Physiologie der Pflanzen der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. 1998 bis 2001 war sie Projektleiterin für Arbeiten mit gentechnisch veränderten Organismen am Forschungszentrum Jülich, Institut für Chemie und Dynamik der Geosphäre (ICG) 6, verantwortlich für das F&E-Projekt „Pflanzenphysiologie des Spurengasaustausches mit der Atmosphäre“, und ab 1999 stellvertretende Institutsleiterin. 2000/01 war sie Sprecherin des Forschungszentrums Jülich in der Sektion IV des Helmholtz-Verbundes „Umwelt- und Geoforschung". Sie habilitierte sich 2000 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2001 ist sie zuständig für strategische Forschungsplanung in der Fraunhofer Gesellschaft. Sie nahm 2008/09 die Maria-Göppert-Gastprofessur an der Technischen Universität Braunschweig wahr und leitet seit 2008 als Gastprofessorin das Fachgebiet "Gender und Diversity in Organisationen" in der Fakultät für Maschinenbau am Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb der Technischen Universität Berlin. Sie war Mitglied der Expertengruppe "Structural Change" der EU und gehört der Kommission "Systemakkreditierung" der Akkreditierungsagentur ASIIN e.V. an.
Prof. Dr. Winfried Schulze, 1942 geboren, studierte Mittlere und Neuere Geschichte und Politische Wissenschaften an der Universität Köln und an der Freien Universität Berlin. 1970 wurde er an der Freien Universität Berlin zum Dr. phil. promoviert. 1970 bis 1973 war er Wissenschaftlicher Assistent am Friedrich-Meinicke-Institut der Freien Universität Berlin, 1973-1974 Assistenz-Professor am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Freien Universität Berlin. 1975 habilitierte er sich und wurde zum Professor an die Gesamthochschule Kassel berufen, bevor er ein Jahr später als Professor an die Freie Universität Berlin zurückkehrte. 1978 bis 1993 war er als Professor für Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit an der Ruhr-Universität Bochum tätig. 1984 erhielt er den Forschungspreis des Historischen Kollegs München. 1993 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dort lehrte und forschte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2008. 1996 verlieh ihm die Deutsche Forschungsgemeinschaft den Leibniz-Preis. Er war von 1996 bis 2001 Mitglied und, ab 1998, Vorsitzender des Wissenschaftsrates. 2008/09 wurde er von der Ludwig-Maximilians-Universität als Gründungsdirektor mit dem Aufbau des Center for Advanced Studies (CAS) beauftragt. Seit 2010 ist er Direktor des Mercator Research Center Ruhr GmbH (MERCUR), einer Gemeinschaftsinitative der Stiftung Mercator und des Verbundes "Universitätsallianz Metropole Ruhr". Er ist seit 2001 Mitglied des Beirats des Centrums für Hochschulentwicklung Gütersloh (CHE). Seit 2007 ist er Vorsitzender des Hochschulrats der Universität Paderborn.
Prof. Dr. Eva-Maria Seng, 1961 geboren, studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Empirische Kulturwissenschaft/Europäischen Ethnologie in Tübingen und München. 1992 wurde sie an der Universität Tübingen zur Dr. phil. promoviert. 1993 bis 1999 war sie wissenschaftliche Assistentin am Institut für Kunstgeschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und verantwortlich für Neuaufbau des Instituts für Kunstgeschichte. 1993-1995 war sie kommissarisch betraut mit der Geschäftsführung des Institutes. 2000 habilitierte sie sich an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und war 2000 bis 2005 dort als Oberassistentin tätig. Im Sommersemester 2005 vertrat sie die Professur „Kunstgeschichte der Neuzeit“ an der Universität Zürich, im Sommersemester 2006 die Professur für Materielles und Immaterielles Kulturerbe (UNESCO) an der Universität Paderborn. Im gleichen Jahr wurde sie an der Universität Paderborn zur Professorin ernannt. 2010 war sie Gastprofessorin an Sciences Po (Institut d’Etudes Politiques de Paris, „Alfred-Grosser-Lehrstuhl“). Seit 2007 ist sie Mitglied des Stiftungsrats der „NRW-Stiftung Natur – Heimat – Kultur“ und Mitglied des Kunstbeirats des Landes Sachsen-Anhalt, seit 2011 Mitglied des Beirats des „Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung“.
Prof. Dr. Leena Suhl, 1953 geboren, studierte Technomathematik an der Technischen Universität Helsinki, wo sie 1988 promovierte. 1978 bis 1980 war sie als Systemanalytikerin bei den Helsinki Wasserwerken tätig. 1983 bis 1985 schloss sich eine Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Systemanalyse der Technischen Universität Helsinki an. 1985/86 war sie als Systemanalytikerin bei der Helsinki Telefon AG beschäftigt; danach war sie für zwei Jahre wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin, bevor sie 1989 zur wissenschaftlichen Assistentin an der Technischen Universität Berlin ernannt wurde. 1989 und 1990 nahm sie Forschungsaufenthalte am Thomas J. Watson Research Center, Yorktown Heights, NY, USA, im Rahmen des IBM World Trade Visiting Faculty Fellowship wahr. Sie habilitierte sich 1993 an der Technischen Universität Berlin und ist seit 1994 Professorin für Wirtschaftsinformatik an der Universität Paderborn. Sie ist seit 2003 Mitglied des Beirats der Gesellschaft für Operations Research (GOR), seit 2007 dessen Vorsitzende. Seit 2007 ist sie Mitglied des Hochschulrats der Universität Paderborn.