Deutsch-Russisches Jahr der Bildung, Wissenschaft und Innovation 2011/12
Im Deutsch-Russischen Jahr der Bildung, Wissenschaft und Innovation führt die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) an 16 deutschen Hochschulen Russland-Wochen durch. Die bundesweite Auftaktveranstaltung hat gestern an der Universität Paderborn stattgefunden. Vom 7. bis 11. Mai finden dort Veranstaltungen zu Wissenschaft, Forschung, akademischem Austausch, Wirtschaft und Kultur statt. An jedem Tag stehen spezielle Teilaspekte der Kooperation mit Russland im Fokus.
Neben Vertretern der russischen Partnerhochschulen waren aus dem Bundesforschungsministerium Ministerialdirigent Maximilian Metzger und der Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz Thomas Kathöfer zu Gast. Die Russland-Woche wurde mit dem Tag der Forschungskooperation begonnen. „Ich freue mich, zahlreiche russische und deutsche Gäste zu dieser Woche des Austausches an unserer Universität begrüßen zu dürfen und wünsche uns viele interessante Gespräche, neue Eindrücke und Erkenntnisse über das jeweils andere Land“, sagte Prof. Dr. Nikolaus Risch, Präsident der Universität Paderborn. Er erhoffe sich zudem viele neue Partnerschaften, gegenseitige Besuche, Studienaufenthalte und neue gemeinsame Projekte.
Thomas Kathöfer und Maximilan Metzger unterstrichen bei der Auftaktveranstaltung die Bedeutung der deutsch-russischen Hochschulzusammenarbeit. Weit über 700 Kooperationsabkommen haben Hochschulen oder Fakultäten inzwischen geschlossen. „Die Russland-Wochen werden die bestehende Zusammenarbeit festigen“, sagte Kathöfer. Und sie könnten dazu beitragen, in den Hochschulen ein allgemeines Bewusstsein dafür zu schaffen, wie spannend die Projekte und der Austausch mit Russland seien.
Metzger richtete den Blick besonders auf den Arbeitskräftemangel in Deutschland, der in den kommenden Jahren weiter zunehmen würde. „Bis zum Jahr 2025 fehlen ca. 6,5 Millionen Fachkräfte. Niemand in der Gesellschaft ist so erfolgreich darin, Fachkräfte zu fördern, wie die deutschen Universitäten“, fügte Kathöfer hinzu. Derzeit studieren ca. 10.000 russische Studenten in Deutschland und rund 2.500 deutsche Studenten in Russland. Diese Zahlen sollen in Zukunft weiter steigen.
Die Russland-Woche hat das Ziel, unter Studierenden, Wissenschaftlern und in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für das Potenzial der deutsch-russischen Kooperation im Hochschulbereich zu schärfen. Darüber hinaus sollen die Kenntnisse über Russland als Partnerland und über die russische Studien- und Forschungslandschaft aufgebaut, Anreize für ein Studium oder einen Forschungsaufenthalt in Russland gesetzt sowie ein Beitrag zur Integration von russischen Studierenden und Wissenschaftlern in Deutschland geleistet werden.
Text und Foto: Patrick Kleibold, Referat Presse und Kommunikation