Zum 36. Neujahrsempfang der Universität Paderborn sind am Sonntag, 15. Januar 2012, circa 600 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kirche und Politik sowie zahlreiche Hochschulangehörige gekommen. Sie alle erhielten interessante Einblicke in die Studien-Realität und Entwicklung der Universität. Während des traditionellen Neujahrsempfangs präsentierte Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch eine erfolgreiche Bilanz des vergangenen Jahres und zugleich einen ersten Ausblick auf das gerade begonnene Jahr 2012. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Horst Neumann, Vorstandsmitglied der Volkswagen AG.
„Angesichts der Herausforderungen kommen wir super voran! Viele wissen es, 2011 und 2012, das sind zwei Jahre mit grundlegenden Entscheidungen für die weitere Entwicklung der Universität“, sagte Risch. Als die wichtigsten Herausforderungen für die kommenden Jahre skizzierte Risch steigende Studierendenzahlen, einen weiteren Ausbau der Forschungsinfrastruktur und damit die Wettbewerbsfähigkeit im nationalen und internationalen Kontext und die Bildung strategischer regionaler und internationaler Allianzen. Auf die steigenden Studierendenzahl ging er besonders ein: „Mit einer Gesamtzahl von 17.500 Studierenden zu Beginn des Wintersemesters 2012 sind bereits jetzt die Prognosen weit übertroffen worden. Dennoch funktioniert der Studienbetrieb bemerkenswert gut. Sämtliche Bereiche der Universität haben Erstaunliches geleistet, dafür kann ich mich nur ganz herzlich bedanken“.
Zudem betonte Risch, dass die Hochschulleitung durch unterschiedliche Anschubfinanzierungen die Bereitschaft unterstütze, sich in Wettbewerbssituationen zu begeben. Dabei sei durchaus klar, dass man nicht immer gewinnen könne. Aber es sei wichtig, nicht nur dem „Mainstream zu folgen“, vielmehr solle man „durch Risiko, aber ohne zu zocken, etwas Großes, Neues auslösen.“ „So fallen in 2012 Entscheidungen mit Paderborner Beteiligung in drei voneinander unabhängigen extrem hochkarätigen Wettbewerben.“ Zu diesen Entscheidungen gehören:
- Die Errichtung eines „Zentrums für Leichtbau mit Hybridsystemen“ ZLH, für das zwei Stiftungslehrstühle eingeworben wurden und das über vielfältige Arbeitskontakte eng mit fachlich einschlägigen regionalen und überregionalen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen vernetzt ist. Seinen Standort soll das ZLH in einem sog. Forschungsbau mit Gesamtkosten inkl. High-Tech-Ausstattung von 38 Millionen Euro beziehen, dem zweiten Gebäude an der Zukunftsmeile.
- OWL hat die Teilnahme an der Finalrunde des aktuellen Spitzencluster-Wettbewerbs des BMBF erreicht.“ It´s owl: Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe“ ist das übergreifende Thema, für das mit der heimischen Wirtschaft Innovationsprojekte im Umfang von 100 Millionen Euro definiert wurden. 40 Millionen Euro winken an staatlicher Förderung.
- Zum Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder: Der Paderborner Antrag „Ingenieurmäßige Entwicklung selbstkoordinierender software-intensiver Systeme“ ist in der Finalrunde dabei. Die Federführung hat Prof. Schäfer. Die Entscheidung fällt im Sommer 2012. Es geht um 30-40 Mio. Euro und auch um internationale Reputation.Entsprechend erwartet Prof. Dr. Nikolaus Risch ein spannendes Jahr für die Universität, die in diesem Jahr auch ihren 40. Geburtstag vom 22. Oktober bis zum 4. November 2012 feiern wird.
Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Horst Neumann, Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG, zum Thema „Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen“. Neumann zeigte sich erfreut, auf dem Neujahrsempfang sprechen zu dürfen und machte deutlich, dass er sich für die Zukunft eine stärkere Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn im Bereich des Leichtbaus vorstellen könne. Denn gerade der Leichtbau sei in der heutigen Zeit, ganz besonders auch in der Automobilbranche, eine Schlüsseltechnologie, die es gelte auszubauen. In seinem Vortrag ging Neumann genauer auf den Volkswagen Konzern ein und beschrieb die fünf Schlüsselfaktoren eines erfolgreichen und gesellschaftlich verantwortlichen Unternehmens. Wichtig seien die Ingenieurskunst, die Facharbeit, die Konzern-Organisation, die Mitbestimmung und auch die Zulieferer bzw. die Forschungseinrichtungen. Daher seien Cluster, so, wie sie sich hier in Ostwestfalen-Lippe entwickelten, von elementarer Bedeutung, denn nur durch Forschung und Wissenschaft könne die gesamte einheimische Industrie ihre Stärken auf dem Weltmarkt ausspielen.
Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang vom Hochschulorchester der Universität unter Leitung von Steffen Schiel. Mit der Aufführung der Ouvertüre zu „Carmen“ von Georges Bizet (1838-1875) und Selections from „A Chorus Line“ von Marvin Hamlisch, arrangiert von R.W. Lowden, unterstrichen die Musiker die kreative und anregende Vielfältigkeit der Hochschule.
Text und Fotos: Patrick Kleibold, Referat Presse und Kommunikation