Im Rahmen der interdisziplinären Ringvorlesung „Smart – Autonom – Kreativ? Mensch und Maschine in der Technowissenschaftskultur“ wird Prof. Dr. Karin Harrasser am 14. November ihren Vortrag mit dem Titel „Prothesengötter und potentielle Krüppel. Episoden des mangelhaften Menschen“ halten. Ausgehend von der Prothetik des Ersten Weltkriegs und der Zwischenkriegszeit beschäftigt sich der Vortrag damit, welche impliziten Menschenbilder in der Prothesentechnik mitproduziert wurden. Es war nicht länger die aufklärerische Vorstellung eines Mängelwesens (Herder), das erziehbar und kultivierbar ist, sondern seit den 20er Jahren deutet sich zunehmend die Vorstellung eines entwicklungsoffenen, medial erweiterbaren, sich selbst regulierenden "Potentialwesens" an. In einem zweiten Schritt wird danach gefragt, wie dieses Modell in andere Bereiche geriet und sich zunehmend zu einer universalen These der menschlichen Natur überhaupt verdichtete.
Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr s. t. im Hörsaal L1 (neues Gebäude) und ist offen für Studierende aller Fachrichtungen. Auch interessierte Lehrende sind herzlich eingeladen.
Die internationale und interdisziplinäre Ringvorlesung „Smart – Autonom – Kreativ?“ von Prof. Dr. Jutta Weber, Institut für Medienwissenschaft, gibt einen Überblick über aktuelle Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine in unterschiedlichen technowissenschaftlichen Disziplinen. Gleichzeitig reflektiert sie Konzepte des Mensch-Maschine-Verhältnisses aus geistes- und sozialwissenschaftlicher Perspektive. Das gesamte Programm finden Sie unter:
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Prof. Dr. Karin Harrasser ist Medien- und Kulturwissenschaftlerin und vertritt aktuell die Professur für Techniktheorie und -geschichte an der Hochschule für Bildende Künste (HBK) Braunschweig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kultur- und Wissensgeschichte der Prothetik, Geschlecht und Technologie, Theorien des Subjekts / Theorie der Objekte, Populärkultur / Science Fiction, Erzähltheorie zwischen Literatur- und Kulturanalyse.
