Im Rahmen der Ringvorlesung des Paderborner Graduiertenkollegs „Automatismen“, die in diesem Semester das Thema „Schemabildung. Konvention, Stereotypie, Normalität“ behandelt, wird Dr. Matthias Thiele am 16. Dezember an der Universität Paderborn zu Gast sein. Der Vortrag mit dem Titel „Kollektivsymbolik als Schematismus und Realität der Massenmedien“ findet abweichend von den übrigen Terminen der Ringvorlesung um 11.15 Uhr in Raum E5.333 statt.
Der Vortrag befasst sich mit der Realität der Massenmedien; sie wird von Kollektivsymbolen bestimmt. Es gibt kaum journalistische Texte oder Fernsehbeiträge, die nicht mit kulturellen Stereotypen operieren und ihre Bedeutung aus dem Einsatz von Kollektivsymbolen gewinnen. Der Vortrag nimmt insbesondere das Fernsehen in den Blick, das als eines der ‚klassischen’ Medien des kollektivsymbolischen Schematismus neue Spielräume eröffnet. Zugleich werden damit Symbolisierungsprozesse mit der Frage ihrer Medienspezifik verknüpft.
Matthias Thiele ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität Dortmund. 2004 wurde er mit einer Arbeit zur medialen Diskursivierung und Visualisierung von Flucht, Asyl und Einwanderung promoviert. Eines seiner zentralen Forschungsinteressen ist derzeit die Stereotypenbildung bzw. Normalisierung in dokumentarischen und fiktionalen Medienformaten.
Das im Mai 2008 an der Universität Paderborn eingerichtete DFG-Graduiertenkolleg „Automatismen“ versammelt Dissertationsprojekte, die Automatismen – verstanden als Abläufe, die sich einer bewussten Kontrolle weitgehend entziehen – im Feld der Medien, der Informationstechnik und der Kultur untersuchen. Konstitutiv ist der Brückenschlag zwischen Kulturwissenschaft und Informatik. Weitere Informationen unter: www.upb.de/gk-automatismen.
Ein <link fileadmin uni-aktuell pressefotos dezember flyer_ringvorlesung_ws0910__schema_klein.pdf _blank>Flyer zur Veranstaltungsreihe steht zur Verfügung.