Mit einem innovativen Projekt zur Sprachförderung starten die Fakultät für Kulturwissenschaften und das Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ) der Universität Paderborn im Wintersemester: „Chancen der Vielfalt nutzen lernen“ ist Name und Ziel des Kooperationsprojekts, das am 3.11. mit einer „Kick-Off-Veranstaltung“ offiziell an den Start ging. Prof. Dr. Bardo Herzig (Direktor des PLAZ) und Prof. Dr. Stephan Müller (Institutsleiter der Germanistik) begrüßten die anwesenden Projektbeteiligten. Sie zeigten sich erfreut über die Perspektiven, die das Theorie-Praxis-Projekt den beteiligten Partnern eröffnet.
Die fachliche Projektleiterin, Prof. Dr. Nicole Marx, informierte über den geplanten Verlauf des Projekts, von dem Lehramtstudierende sowie Schülerinnen und Schüler gleichermaßen profitieren werden: Die teilnehmenden Studierenden (siehe Foto) erhalten aktuell eine Ausbildung als Förderlehrkräfte und werden durch ihren anschließenden Einsatz in Fördergruppen Gelegenheit haben, ihre fachlichen Kenntnisse mit praktischen Erfahrungen zu verknüpfen. Bereits im Studium können sie so „Chancen der Vielfalt“ in heterogenen Klassen hautnah miterleben und aktiv mitgestalten. Ab März 2010 eröffnet das Projekt rund 150 Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte in den 5. und 6. Klassen die Möglichkeit, in kleinen Lerngruppen von 3 bis 5 Kindern ihre schrift- und fachsprachlichen Deutschkenntnisse weiter auszubauen.
Agnes Heuvelmann (Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration) zeigte in ihrer Begrüßung die Notwendigkeit auf, pädagogische Fachkräfte auf allen Bildungsebenen auf die Tätigkeit in einer Einwanderungsgesellschaft vorzubereiten. Sie bedankte sich für die Beteiligung von Stadt und Kreis, vertreten durch Walter Löhr und Dr. Oliver Vorndran. Erfreut verwies sie darauf, dass in NRW für das Gesamtprojekt neben Paderborn acht weitere Standorte gewonnen wurden, die sich intensiv dem Thema Integration und Sprachförderung widmen. Koordiniert wird das Gesamtvorhaben von der Hauptstelle in Essen.
Edwin Stiller vom Schulministerium betonte, dass es gelungen sei, den Bereich der Sprachförderung für Kinder aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte als festen Bestandteil in die neue Lehrerausbildung für alle Schulformen zu implementieren. Das Projekt biete den Universitäten eine gute Möglichkeit, sich auf die anstehenden Aufgaben vorzubereiten. Den anwesenden Lehramtstudierenden signalisierte er, dass sie nach Ende ihrer Ausbildung in den Schulen mit guten Einstiegschancen rechnen könnten.
Beteiligt am ersten Durchlauf sind zehn Schulen aus der Stadt und dem Kreis Paderborn: Bonifatiusschule, Friedrich von Spee Gesamtschule, Georgschule, Hauptschule am Niesenteich, Hauptschule Bad Lippspringe-Schlangen, Hauptschule Delbrück, Kilianschule, Krollbach Schule Hövelhof, Realschule am Niesenteich und Realschule Schloß Neuhaus. Die Vertreter der Schulen lernten auf der Veranstaltung die angehenden studentischen Förderlehrkräfte persönlich kennen. Weitere Informationen zum Projekt im Internet: http://kw.upb.de/Projekt-Chancen