Der ehemalige Paderborner Mathematikprofessor Helmut Lenzing feierte kürzlich seinen 70. Geburtstag. Ihm zu Ehren findet an der Universität Paderborn am 28. Mai um 17 Uhr ein Festkolloquium im Hörsaal G statt. Den Hauptvortrag mit dem Thema „Triangulated Categories, Singularities and Mirror Symmetry" hält Prof. Dr. Duco van Straten von der Universität Mainz. Das Festkolloquium wird umrahmt von dem internationalen Workshop "Triangulated Categories and Singularities", den Helmut Lenzing mit organisiert hat und der vom 26.-28. Mai an der Uni Paderborn stattfindet.
Lenzing, geboren in Beuthen (Oberschlesien), studierte Mathematik, Physik und Philosophie an der Freien Universität Berlin und war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Er promovierte bei Karl Peter Grotemeyer, dem späteren langjährigen Rektor der Bielefelder Universität. Nach dem Wechsel von Berlin nach Bielefeld und der Tätigkeit als Assistent und Oberassistent wurde er zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt. 1972 wurde er vom damaligen Wissenschaftsminister Rau an die Gesamthochschule Paderborn als Vertreter für das Fach Mathematik berufen. Als erster Dekan des damaligen Fachbereichs Mathematik-Informatik übernahm er den Aufbau des Fachbereichs und legte die Grundlagen für die weitere Entwicklung. Insbesondere ist ihm zu verdanken, dass schon frühzeitig erfolgreiche junge Fachkollegen berufen werden konnten. Lenzing ist „Algebraiker“, dem jedoch die Verbindungen zu den anderen Gebieten der Mathematik immer wichtig waren. Prof. Lenzing hat die Mathematik im Laufe der Zeit in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien vertreten. So war er Vorsitzender des Aufsichtsgremiums des Euromath-Projekts, eines großen EU-Projekts.
Lenzing hat von Beginn an den Aufbau und die Weiterentwicklung der Gesamthochschule Paderborn maßgeblich mitgeprägt. Er war in den Jahren 1972-1976 Mitglied des Gründungssenats und auch später mehrfach Mitglied des Senats (zuletzt 2002-2006). Er war Mitglied in mehreren Kommissionen und Gremien, insbesondere in der entscheidenden Phase des so genannten Qualitätspakts mit der Landesregierung, der zu erheblichen Umstrukturierungen der Universität Paderborn führte. Seit Gründung der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik im Jahre 2002 war er Prodekan und Leiter des Instituts für Mathematik. In dieser Zeit hat er an der personellen Erneuerung des Faches durch erfolgreiche Berufungsverfahren wesentlich mitgewirkt.