Bundesweit erstes Treffen universitärer Historiker zum Thema
Die universitäre Lehrsituation im Fach Geschichte stand im Mittelpunkt einer zweitägigen Tagung des Historischen Instituts der Universität Paderborn am 8. und 9. September. Der Einladung von Dr. Rainer Pöppinghege waren 26 Fachdidaktiker und Fachwissenschaftler aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz gefolgt, um zunächst eine Bestandsaufnahme der momentanen Lehrsituation vorzunehmen.
Die Lehre werde von der Historikerzunft immer noch stiefmütterlich behandelt, so der einhellige Tenor. Dies zeige sich beispielsweise daran, dass es sich bei der von Pöppinghege initiierten Paderborner Tagung um das bundesweit erste Treffen universitärer Historiker zu diesem Thema überhaupt handelte. Daher kam der Veranstaltung eine Pilotfunktion zu. Es sollen künftig weitere Treffen folgen, außerdem ist die Herausgabe eines Tagungsbandes geplant.
Ein zentrales Thema der Tagung war die Verbesserung der Lehre vor dem Hintergrund der neu eingeführten modularisierten Studiengänge. Zwar teilten viele Referenten die Befürchtung, diese führten zu einer stärkeren Verschulung des Geschichtsstudiums. Gleichzeitig wurde deutlich, dass das Ideal des preußischen Bildungsreformers Wilhelm von Humboldt vom "forschenden Lernen" aktueller denn je ist. So wurde betont, dass es sich mit den Anforderungen einer modernen Hochschuldidaktik durchaus in Einklang bringen lasse.