Prof. Dr. Jacob Martin Rump von der Creighton University in Omaha, USA, hat ein Humboldt-Forschungsstipendium für erfahrene Forschende erhalten und setzt seine Arbeit damit nun für zunächst drei Monate und im kommenden Jahr noch mal für weitere drei Monate an der Universität Paderborn fort. Mit dem Stipendium unterstützt die Alexander von Humboldt-Stiftung überdurchschnittlich qualifizierte Wissenschaftler*innen bei ihren Forschungsprojekten in Deutschland. Die Bewerber*innen wählen ihr Vorhaben und ihre Gastgeber*innen selbst.
Prof. Rump ist seit Anfang März am Institut für Humanwissenschaften, Fach Philosophie, bei Prof. Dr. Sebastian Luft tätig. Der Amerikaner befasst sich schwerpunktmäßig mit der Geschichte der Philosophie und forscht an der Schnittstelle von Erkenntnistheorie, Bedeutungstheorie, Sprachtheorie und Intentionalität, mit einem besonderen Interesse an künstlicher Intelligenz. „Ich habe mich für die Universität Paderborn entschieden, weil mich mit Herrn Luft eine langjährige akademische Freundschaft verbindet und ich seine Arbeit in der Geschichte der Philosophie und insbesondere der Phänomenologie sehr schätze. Ein weiterer wichtiger Grund für die Entscheidung, meine Interessen in Paderborn zu verfolgen, war die Möglichkeit, Zeit an einer Universität zu verbringen, die gleichermaßen Forschung in den Geisteswissenschaften und der Informatik betreibt“, beschreibt Prof. Rump.
Für Immanuel Kant war die Philosophie insbesondere auch ein Garant für Wissenschaftsfreiheit. Aktuell steht dieses hohe Gut in den USA allerdings auf der Kippe. „Der derzeitige Stand der Unterstützung für die freie akademische Forschung in den USA ist beunruhigend. Umso dankbarer bin ich für die Möglichkeit, meine Forschung hier fortzusetzen, wenn auch nur für ein paar Monate – mit der Ruhe und dem Raum zum Nachdenken, die ein solcher Forschungsaufenthalt bietet", so Prof. Rump weiter.
Prof. Luft leitet den Lehrstuhl für Theoretische Philosophie an der Universität Paderborn und beschäftigt sich in seiner Forschung mit der Klassischen Deutschen Philosophie, dem Deutschen Idealismus, dem Neukantianismus, der Phänomenologie und Hermeneutik, dem amerikanischen Pragmatismus und der Philosophie des Geistes. Er betont: „Ich kenne Herrn Rump schon seit über einem Jahrzehnt und freue mich aufrichtig, wieder enger mit ihm zusammenzuarbeiten. Mit seiner Expertise im Bereich der künstlichen Intelligenz ist er auch für andere Mitglieder meines Fachs – etwa die Kollegin Suzana Alpsancar, die die neu eingerichtete Professur „Philosophie und Ethik wissenschaftlich-technischer Kulturen“ bekleidet – ein sehr interessanter Gesprächspartner.“