Vor fünf Jahren fand sich an der Universität Paderborn eine Gruppe von Studenten der Filmwissenschaft am Institut für Medienwissenschaften zu einem gemeinsamen Projekt mit einem ambitionierten Ziel zusammen: die Kinokultur in Paderborn zu beleben und den Paderbornern (und sich selbst) Filme aus aller Welt zu zeigen.
Prof. Dr. Annette Brauerhoch vom Institut für Medienwissenschaften freut sich, dass Alternativen zum kommerziellen Blockbuster geboten wurden. Die Grundmotivation des Vereins sei bis heute die Überzeugung, dass Filme auf der Leinwand eine ganz andere Wirkung entfalteten als im Fernsehen, der Ort, an dem heute vor allem Filmgeschichte zu sehen sei. Die Studierenden wollten ihre filmwissenschaftlichen Erkenntnisse praktisch in begeistert betriebene Kulturarbeit umsetzen und dabei die Universität mit der Stadt Paderborn in einer gemeinschaftlichen Aktivität verbinden.
Die Studierenden fanden einen engagierten Kooperationspartner im Cineplex, das dem studentischen Projekt zuliebe manches Mal die Ökonomie dem Interesse am guten Film opferte und den Studenten zur Seite stand: Programmkinoarbeit ist spannend, aber nicht einfach und außerdem kostspielig. In den vergangenen fünf Jahren kam es aber zu einer gelungenen Symbiose, von der alle profitieren. Nicht zuletzt die Zuschauer, die sich nun gemeinsam mit dem Verein auf ein fulminantes Filmprogramm freuen dürfen mit dem größten Format, das das Kino zu bieten hat: Cinemascope.
Am kommenden Montag, 20.10.2008, 20.15 Uhr im Cineplex Paderborn startet die Reihe mit gleich zwei Überraschungsfilmen, um während des laufenden Semesters immer montags (teilweise dienstags) der Filmgeschichte einen Raum zu öffnen. Zahlreiche „Klassiker“, viele davon in der Originalfassung, beschäftigen sich mit Formen von Männlichkeit, die in Spannung zu der filmischen Technik, dem breiten Bild, stehen. Blauäugige Männer, Stars der Kinogeschichte reiten mit arabischen Stämmen durch weite, unversehrte Wüsten, an Billardtischen im Großstadtdschungel werden Rivalitäten ausgetragen, und auch die Gewehre müssen, nicht immer in Männerhänden, manchmal sprechen. Weibliche Heldinnen wird es mit Sigourney Weaver und dem Alien am 3. und 4. November auf großer Leinwand geben. Ein Wiedersehen mit Susan Sarandon, Geena Davis und Brad Pitt im Roadmovie Thelma und Louise. Dort geht die Reise quer durch den warmen amerikanischen Süden, ein Film gegen kalte Wintertage, zu sehen am 17. und 18. November. Weitere Informationen und das ausführliche Programm im Internet unter http://www.lichtblick-kino.de/ sowie im ausliegenden Flyer.