In der ersten Woche des Wintersemesters startet die neu eingerichtete Projektstelle für Gender-Studien in Forschung und Lehre der Fakultät für Kulturwissenschaften die Ringvorlesung zum Thema Gender-Studies im Spiegel der Wissenschaft. Ansprechpartnerinnen sind Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender und Dr. Claudia Mahs. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Studiengängen und Fachrichtungen der Universität Paderborn halten Vorträge über Gender-Themen aus ihren Fachgebieten.
Unterschiedliche Schwerpunkte finden sich in den Kulturwissenschaften, der Informatik und den Ingenieurwissenschaften. Dabei werden aktuelle Forschungsbereiche der Kunst, Theologie, Psychologie, Medienwissenschaften, Erziehungswissenschaften, Soziologie, Anglistik und Amerikanistik, Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft, Musikwissenschaft sowie der Informatik in den Kontext der Gender-Studies gestellt. Unter dem Aspekt Berufsziel Professorin wird eine Podiumsdiskussion des Mentoringprogramms der Universität stattfinden, Geschlechterkonstruktionen in den Ingenieurwissenschaften und der beruflichen Praxis werden von dem Projekt „Frauen gestalten die Informationsgesellschaft“ thematisiert.
In den einzelnen Sitzungen folgt einem Vortrag eine moderierte Diskussion. Die Ringvorlesung wird vom Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften Prof. Dr. Volker Peckhaus eröffnet. Der erste Vortrag wird von Frau Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender (Institut für Kunst/Musik/Textil) zum Thema: „Madame de Pompadour als Kulturpolitikerin“ gehalten.
Die Vorlesung findet immer mittwochs von 18.15-19.45 Uhr im Hörsaal H6 statt und beginnt am 15.10.2008. Vertiefende Informationen zu den einzelnen Vorträgen sind in Kürze im Internet aufrufbar: www.upb.de/projektstelle-gender sowie im Veranstaltungskalender der Universität Paderborn. Weitere Informationen: Dr. Claudia Mahs, cmahs@mail.upb.de, Tel.: 05251-60-3422.
Ein <link fileadmin uni-aktuell pressefotos oktober plakat001_a4.pdf _blank>Flyer ist verfügbar.
Eröffnungsvortrag am Mittwoch, 15.10.2008 mit Prof. Dr. Jutta Ströter- Bender (Kunst)
Madame de Pompadour als Kulturpolitikerin
Auch in der aktuellen Forschung zur Marquise de Pompadour (1721-1764), die ab 1745 (bis zu ihrem Tod) den offiziellen Rang der Maitresse des französischen Königs Ludwig XV einnahm, wirken spezifische traditionelle Geschlechterkategorien nach, die sich mit den Legenden um ihre Persönlichkeit verbunden haben. Die Untersuchungen ihres nachhaltigen Einflusses, der Macht und ihres gesellschaftlichen Ranges vermischen sich bis heute schwerpunktmäßig mit der Würdigung ihrer weiblichen Eleganz und ihres modischen Vorbildes für den europäischen Adel. Sie zeichnen das Bild einer facettenreichen „Märchenfee“.
Als eine der einflussreichsten Frauen ihres Landes hat sich die Marquise de Pompadour als bedeutende Förderin der Literatur, des Theaters, der Bildenden Künste, der Architektur und des Kunsthandwerks erwiesen. Sie war wenige Jahre vor ihrem Tod maßgeblich an den Gründungsideen für eine öffentliche Zeichenschule in Paris beteiligt, die später als „École royale gratuite de Paris“ zum europäischen Vorbild öffentlicher Zeichenschulen wurde. Der Vortrag stellt einen Ausschnitt ihrer kultur- und bildungspolitischen Initiativen sowie deren Nachwirkungen vor.