Sonderforschungsbereich „Accounting for Transparency“ veröffentlicht Erklärvideo und Pillar Page
Steuerflucht, Klimawandel, Finanzkrisen – häufig ist Transparenz das Mittel der Wahl, um aktuellen Problemen entgegenzutreten. Etwa durch neue Offenlegungspflichten für Unternehmen und Banken – oder durch CO2-Label für Lebensmittel, die Verbraucher*innen dazu bewegen sollen, nachhaltiger zu konsumieren. Doch kann Transparenz immer halten, was sie verspricht? In einem knapp sechsminütigen Erklärvideo zeigt der Sonderforschungsbereich „TRR 266 Accounting for Transparency“ einfach verständlich, wann Transparenz notwendig und sinnvoll ist, wann sie zum Problem wird – und wie Transparenzforschung im Bereich Besteuerung und Rechnungslegung dazu beitragen kann, aktuelle Herausforderungen zu meistern. Das Video ist in eine sogenannte Pillar Page eingebettet, die die im Video angerissenen Themen noch detaillierter ausarbeitet und auf konkrete Forschung in Form von Blogbeiträgen, Pressemitteilungen, Webseiten und Publikationen verweist.
„An manchen Tagen scheint die Welt in einem Meer von Problemen zu versinken: Steuer- und Bilanzskandale sorgen für Unruhen. An den Märkten und in den Wohnzimmern. Pandemien und andere Krisen bedrohen die Weltwirtschaft – und der Klimawandel unsere Lebensgrundlage. Eine, die häufig entsandt wird, um die Probleme unserer Zeit zu lösen, ist die Transparenz. Doch kann sie wirklich halten, was sie verspricht?“, so beginnt das neue Erklärvideo des Sonderforschungsbereichs „TRR 266 Accounting for Transparency“ (TRR 266).
Im Video stellt der TRR 266 Transparenz und damit Offenlegungspflichten, steuerliche Regelungen und politische Entscheidungen der vergangenen Jahre auf den Prüfstand. Das Video macht deutlich, wie Transparenz entsteht, wann Transparenz hilfreich ist, welche unbeabsichtigten Nebenwirkungen sie haben kann und wann sie zum Problem wird. Diese Zusammenhänge erklärt der Sonderforschungsbereich anhand konkreter Forschungsprojekte des TRR 266 zu Themen, die Wirtschaft und Gesellschaft aktuell beschäftigen, wie Klimawandel, Steuerflucht oder die COVID-19-Pandemie und andere Krisen. Das Fazit des Videos: „Transparenz ist nicht unfehlbar – doch durch Transparenzforschung kann sie so gestaltet werden, dass sie hilft, die Probleme unserer Zeit zu lösen.“
So entwickeln die Forschenden des TRR 266 beispielsweise Maße, die Unternehmen und anderen Akteur*innen transparent machen, wann und in welcher Form es sich lohnt, in erneuerbare Energien zu investieren. Sie untersuchen, welche Hilfsmaßnahmen Unternehmen dabei helfen, Krisen erfolgreich zu überstehen. Oder inwieweit zum Beispiel Country-by-Country-Reporting, also die Offenlegung länderbezogener Steuerinformationen, tatsächlich dabei hilft, Steuerhinterziehung zu vermeiden – und welche konkreten wirtschaftlichen Auswirkungen diese Form der Transparenz hat.
„Uns ist es wichtig, dass unsere Forschung bei der Lösung aktueller Herausforderungen unterstützten kann. Dafür muss sie allerdings auch für alle gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure sichtbar, zugänglich und verständlich sein“, erklärt die Sprecherin des TRR 266, Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Caren Sureth-Sloane, Professorin an der Universität Paderborn. „Eine Veröffentlichung unserer Ergebnisse in wissenschaftlichen Publikationen reicht dafür nicht aus. Daher haben wir ein neues Format entwickelt, das den Zugang insbesondere für nicht-wissenschaftliche Interessierte erleichtert.“
Erklärvideo und Pillar Page sind der Auftakt einer Reihe, die die Forschung und konkrete Forschungsergebnisse des TRR 266 regelmäßig zu aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit, Krisen, Steuerflucht und weiteren aktuellen Herausforderungen veranschaulichen wird.
Hintergrundinformationen zum TRR 266
Der Sonderforschungsbereich (SFB) „TRR 266 Accounting for Transparency“ startete im Juli 2019. Im Mai 2023 beschloss die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), den SFB um zunächst weitere vier Jahre zu verlängern. Er ist der erste SFB mit betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt. Am SFB sind über 100 Wissenschaftler*innen von neun Universitäten beteiligt: Universität Paderborn (Sprecherhochschule), Humboldt-Universität zu Berlin und Universität Mannheim, zudem Forschende von der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie der Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Frankfurt School of Finance & Management, der Universität zu Köln und der Leibniz-Universität Hannover. Die Forschenden untersuchen, wie Rechnungswesen und Besteuerung die Transparenz von Unternehmen beeinflussen und wie sich Regulierungen und Unternehmenstransparenz auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirken. Das Fördervolumen des SFBs für die zweite Förderperiode beträgt rund 18 Millionen Euro.
Weitere Informationen und die Pillar Page gibt es unter: https://www.accounting-for-transparency.de/de/globalen-probleme/.
Das Erklärvideo gibt es unter: https://www.youtube.com/watch?v=aBLdmfQp0vM.