Vor­trag von Dr. He­le­ne Göt­schel, Uni­ver­si­tät Upp­sa­la, Schwe­den, über „Von Men­schen, Kul­tu­ren, Wis­sen und In­no­va­ti­o­nen“ am 11. No­vem­ber von 16.00 bis 18.00 Uhr im Hör­saal H1

Auf welche Weisen Geschlechterforschung und Physik sinnvoll miteinander verbunden werden können, zeigt die Diplom-Physikerin und Geschlechterforscherin Dr. Helene Götschel (Universität Uppsala, Schweden) in ihrem Vortrag am 11. November von 16.00 bis 18.00 Uhr im Hörsaal H1 der Universität Paderborn, zu dem die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist.

Unter dem Titel „Von Menschen, Kulturen, Wissen und Innovationen“, werden zunächst unterschiedliche Analyseebenen des Forschungsfeldes Gender und Physik, nämlich Frauen (und Männer) in der Physik, die Kultur der Physik, Geschlechtervorstellungen und physikalisches Wissen sowie geschlechtergerechte Physikproduktion vorgestellt. Anschließend wird die Elementarteilchenphysik, ein spezieller Teilbereich der Physik, der sich mit der Struktur der Materie beschäftigt, um ihren historischen und sozialen Kontext erweitert und anhand zahlreicher Beispiele aus einer Genderperspektive analysiert.

Der Vortrag ist in die Ringvorlesung „Geschlechtertheorie und -forschung in verschiedenen Disziplinen“ eingebettet, die in diesem Wintersemester vom neu eingerichteten Zentrum für Gender-Studien in Forschung und Lehre (ZG) der Fakultät für Kulturwissenschaften (u. a. in Kooperation mit „Frauen gestalten die Informationsgesell-schaft“) veranstaltet wird. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Barbara Rendtorff, die dem „Netzwerk Frauenforschung in NRW“ angehört, widmet sich das Zentrum insbesondere dem Ausbau des bestehenden Lehr- und Forschungsangebots und der Nachwuchsförderung auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der Geschlechterforschung. Denn trotz der bereits erreichten Gleichstellungserfolge verbindet sich mit der Geschlechterfrage nach wie vor reichhaltiger Diskussionsstoff, ob es nun um die Herstellung von Geschlechtlichkeit im Schul- und Unialltag, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder die soziale und kulturelle Kontextualisierung von Geschlechtertypisierungen geht.

Aus dem breiten Themenspektrum kristallisiert das Zentrum jedes Jahr einen thematischen Jahresschwerpunkt heraus, mit dem sich mehrere Veranstaltungen auf jeweils unterschiedliche Weise befassen. Den Auftakt bildet im Jahr 2010 die kritische Beschäftigung mit dem aktuellen Topos „Krise der Männlichkeit“. Hierzu findet u. a. vom 28.-29. Mai 2010 eine internationale Tagung statt („Back to the boys“ – Brauchen wir eine Pädagogik für Jungen? Weitere Informationen unter: www.upb.de/zentrum-gender). Im darauf folgenden Jahr wird das Thema „Das Eigene und das Andere“ im Fokus stehen.

Das Zentrum für Gender-Studien ist Ausdruck der breit angelegten Gleichstellungs-bemühungen, für die die Universität Paderborn kürzlich mit dem ersten Gender-Preis des Landes NRW für „Geschlechtergerechte Hochschulkonzepte“ ausgezeichnet wurde.


Porträtfoto

der Vortragenden (Scholz‘ Photo Atelier):

Dr. phil. Dipl.-

Phys. Helene Götschel

Gruppenfoto (Daniela Babilon): Das Team des neu gegründeten Zentrums für Gender-Studien (v. li.): Charlotta Lax (SHK), Prof. Dr. Barbara Rendtorff (wissenschaftliche Leiterin), Verena Wecker (WHK), Lisa Grimm (SHK), Dr. Claudia Mahs (Geschäftsführerin)