Eingeladen von der Projektgruppe „Dialogizität des Wissens“, ist die Literaturwissenschaftlerin Prof. em. Dr. Renate Lachmann am 25. und 26.6.2006 an der Universität Paderborn. Am Mittwoch, 25.6., hält Renate Lachmann um 18.15 Uhr im Hörsaal H4 den Vortrag „Die rhetorische Affektenlehre im Werk Dostoevskijs“, in dem sie das Werk Dostoevskijs als Neuinterpretation der rhetorischen Affektenlehre liest, für die ‚Dialogizität’ charakteristisch ist.
„Dieser Begriff des Literaturtheoretikers Michail Bachtin hat auch für die Projektgruppe „Dialogizität des Wissens“ besondere Relevanz“, sagt Prof. Dr. Claudia Öhlschläger, die Sprecherin der Projektgruppe. „‚Dialogizität’ steht für ein Konzept der Vielstimmigkeit, das seine Wirkung bei der Vermittlung zwischen dem sogenannten Eigenen und Fremden, zwischen Altem und Neuem, zwischen Kulturen, Institutionen und Disziplinen entfaltet und Hierarchien ins Wanken bringt“, erläutert Öhlschläger.
Am Donnerstag, 26.6., findet von 9.00-12.00 Uhr im Jenny-Aloni-Gästehaus der Universität der Workshop „Konzepte des Phantastischen“ statt. Im Workshop sollen phantastische Texte von Schriftstellern wie E. T. A. Hoffmann, Poe, Puschkin und Borges gelesen werden. Da diese Texte keine verlässlichen Deutungssignale oder Leseanweisungen geben würden, so die Veranstalter, entzögen sie sich einem einfachen Verständnis. Prof. Lachmann wird mit den Teilnehmern insbesondere jene Erzählstrategien analysieren, die das Verhältnis von Realität und Irrealität neu bestimmen und dabei sowohl schlüssig wie unschlüssig verfahren.
Zu Vortrag und Workshop sind alle Studierenden und Graduierten, aber auch Lehrende und die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Anmeldungen zum Workshop nimmt das Projektbüro entgegen. Kontakt: Projektbüro „Dialogizität des Wissens“, Universität Paderborn, Tel.: 05251-60-3211, claudia.roeser@upb.de, www.upb.de/fakultaeten/kw/forschung/projekt-dialogizitaet-des-wissens.