Zu einer Podiumsdiskussion über Skulpturen im öffentlichen Raum lädt am Freitag, 20. Oktober, der Verein für Geschichte an der Universität Paderborn in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe ein. Ab 19 Uhr diskutieren im Liborianum (An den Kapuzinern 5-7, 33098 Paderborn) die Künstler Wilfried Hagebölling und Wilhelm Mundt sowie Prof. Dr. Rita Burrichter vom Lehrstuhl für Praktische Theologie der Universität, Prof. Dr. Josef Meyer zu Schlochtern, emeritierter Professor an der Theologischen Fakultät Paderborn und Marco Silvestri, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe, über die Rolle der Kunst im öffentlichen Raum. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der von Prof. Dr. Eva-Maria Seng vom Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe moderierten Veranstaltung teilzunehmen. Der Eintritt ist kostenlos, eine Anmeldung nicht notwendig.
Kunst im öffentlichen Raum
Die Ortsabhängigkeit der Kunst im öffentlichen Raum wirft die Frage nach der politischen und gesellschaftlichen Bedeutung zwischen Akzeptanz und Ablehnung solcher Projekte auf. Welchen Aushandlungsprozessen unterliegt ihre Aufstellung und welchen Einfluss haben diese Rahmenbedingungen zudem auf den Produktionsablauf? Neben diesen Fragen diskutieren die Teilnehmer*innen auch die Zukunft der Objektkunst im urbanen Kontext.
Über die Künstler
Seit seinem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München setzt Wilfried Hagebölling (geb. 1941) sich intensiv mit dem Verhältnis von Objekt, Körper und Raum auseinander. Aus dieser Beschäftigung heraus entstehen großformatige Beton- und Stahlplastiken, die sich über ihren Bezug zur Umwelt definieren und in die vielschichtigen Ebenen des städtischen Kontextes eingewoben sind. Seine Betonplastik an der Paderborner Schwimmoper, seine Cortenstahlarbeit am Franz- Stock-Platz oder sein Skulpturengarten in Sennelager repräsentieren sein Interesse am repräsentativen wie am vernachlässigten Ort und prägen so die Kulturlandschaft der Stadt. Mit der Arbeit „Keilstück“ in Minden oder dem Raumpflug an der Kunsthalle Mannheim ist Hagebölling zudem regional und überregional vertreten.
Wilhelm Mundt (geb. 1959) studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und produziert amorphe Großplastiken aus Industrieabfällen, die er in einer aufwendigen Vorgehensweise mit einem glänzenden, ebenmäßigen Mantel aus Glasfaser, farbigem Kunstharz, Bronze oder Aluminium umschließt. Diese „Trashstones“ erinnern an Findlinge und reflektieren die ökologischen Implikationen der Industrieproduktion ebenso wie die Genese- und Transformationsprozesse bildhauerischer Praxis. Seine „Trashstones“ konfrontiert er immer wieder mit sakralen Orten oder installiert sie in Grünanlagen. Die Plastiken sind darüber hinaus in bedeutenden Ausstellungshäusern wie dem Duisburger Lehmbruck-Museum oder dem Kunstmuseum St. Gallen vertreten.