Die Chemiker Oliver Seck und Tobias Maxisch von der Fakultät für Naturwissenschaften der Universität Paderborn sind die Preisträger des Lödige-Preises 2008, den das Maschinenbauunternehmen alljährlich für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik ausschreibt. Verliehen wurde die mit insgesamt 2.000 Euro dotierte Auszeichnung nun anlässlich des Festes zum 70-jährigen Firmenjubiläum letzten Samstag.
Die von Seck und Maxisch gemeinsam angefertigte und prämierte Masterarbeit „Verfahrenstechnische Charakterisierung eines Kneters“ beschäftigt sich mit einer Maschine, die seit langem eingeführt ist. Diese wird zumeist zum Vermischen von zähflüssigen Substanzen wie zum Beispiel Gummimischungen oder aber Kunststoff eingesetzt und kommt besonders in der chemischen oder pharmazeutischen Industrie zum Einsatz.„Natürlich kann man sich fragen, warum gerade die Arbeit über einen Kneter ausgezeichnet wird. Eine Maschine, die bei der Firma Lödige bereits seit 70 Jahren gefertigt wird“, so Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Warnecke, Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften, zu Beginn seiner Laudatio auf die beiden Preisträger. „Ganz einfach, weil Seck und Maxisch der Idee folgten, diese eigentlich bekannte Maschine vom Grund her auf ihre Eignung für chemische Reaktionen zu erforschen und auf diese Weise zu verbessern“, so Warnecke.„Die Zielsetzung unserer Untersuchung liegt darin, dass wir die Arbeitsschritte des Kneters intensivieren wollen, was voraussetzt, dass wir diese besser verstehen. Zu diesem Zweck entwickeln wir Methoden, um mit Hilfe chemischer Reaktionen Transportmechanismen aufzudecken“, erklärt Oliver Seck den Hintergrund der bisherigen Arbeiten.Die Preisträger, die je 1.000 Euro erhielten, arbeiten bereits beide gemeinsam an ihren Doktorarbeiten. „Wir erforschen die Maschine weiter. Es geht um die Verbesserung experimenteller und theoretischer Methoden zur Charakterisierung der Vermischung und Entgasung zähflüssiger Substanzen im Kneter“, hoffen Seck und Maxisch auch in diesem Arbeitsfeld auf zählbare Ergebnisse. „Wir haben einen sehr guten Kontakt zur Universität Paderborn und freuen uns, diese beiden Wissenschaftler für ihre glänzende Arbeit auszeichnen zu können“, betonte Alfons Schmidt, Geschäftsführer und technischer Leiter von Lödige. Das Paderborner Unternehmen mit 320 Mitarbeitern ist ein weltweit führender Anbieter für Maschinen und Teilsysteme zum industriellen Mischen. Zum Leistungsspektrum gehören Verfahrenstechnologien für Feststoffe, Granulate, Pulver, Stäube, Pasten und Schlämme. Die Zusammenarbeit mit der Paderborner Hochschule erstreckt sich über die Bereiche Maschinenbau, Verfahrenstechnik und Chemie.