Am Freitag, 30. Mai, fand an der Universität Paderborn die Auftaktveranstaltung des Mentoring-Programms für Doktorandinnen statt, in der die Mentorin-Mentee-Paare offiziell zusammengeführt wurden. Moderiert wurde die Veranstaltung von Alexandra Busch von der Unternehmensberatung Rasper & Busch in Bielefeld.
Je höher die Stufe der wissenschaftlichen Karriereleiter, umso seltener sind Frauen anzutreffen. Das Mentoring-Programm für Doktorandinnen an der Universität Paderborn macht es sich zum Ziel, Frauen zu einer Karriere in der Wissenschaft zu ermutigen und sie in ihrer beruflichen Laufbahn zu unterstützen. Gerade die Promotion hat sich als eine wichtige „Schleuse“ in der Wissenschaft erwiesen: Hier werden die formalen und motivationalen Gründe für eine weitere Laufbahn in der Wissenschaft gelegt. Nur wer sein Promotionsvorhaben erfolgreich abschließen kann und sich gut in den Wissenschaftsbetrieb integriert fühlt, wird später auch eine Habilitation und damit ggf. eine Professur anstreben wollen.
Die Vernetzung der Doktorandinnen zu fördern, ist ein zentrales Ziel des Programms. Denn häufig sind Frauen während ihrer Promotionsphase wesentlich weniger gut in universitäre Netzwerke eingebunden als Männer. Die Auftaktveranstaltung bot den Anwesenden daher auch die Gelegenheit, die Vernetzung untereinander auf- und auszubauen.
In diesem ersten Durchgang des Programms nehmen 16 Doktorandinnen unterschiedlicher Fachrichtungen teil (z. B. Informatik, Elektrotechnik, Erziehungswissenschaften, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Chemie). Bislang hat eine zweitägige individuelle Potentialanalyse stattgefunden, die großen Anklang gefunden hat. Danach hat jede Mentee nach Professorinnen gesucht, die sie als Mentorin interessant findet. Der Kontakt wurde dann über die Projektleitung hergestellt. Die Resonanz bei den Mentorinnen war erfreulich groß und von starkem Interesse an dem Programm geprägt. Sie kommen zum größten Teil aus verschiedenen Universitäten des Landes Nordrhein-Westfalen, aber darüber hinaus auch z. B. aus Berlin oder München. Die Doktorandinnen haben klare Vorstellungen von ihren Zielen und Erwartungen an das Programm: „Die Erweiterung beruflicher Kontakte und Netzwerke ist für mich sehr wichtig. Außerdem möchte ich meine persönlichen und beruflichen Qualifikationen einschätzen lernen und sie in Gesprächen mit der Mentorin und den Mentees weiter entwickeln. Wo habe ich mich selbst zu positionieren? Welche Aussichten erscheinen realistisch? Mit welchen Hindernissen habe ich zu rechnen?“
Hier kann eine beruflich erfahrene Professorin als Mentorin Unterstützung bieten und in persönlichem Austausch aus der Innensicht einer erfolgreichen Wissenschaftlerin wertvolles Know-How über berufliche Erfolgsstrategien vermitteln. Die Förderung ist freiwillig und stellt eine sinnvolle, unabhängige Ergänzung zur bestehenden Fachbetreuung des Promotionsvorhabens dar. Insgesamt dauert das Mentoring 18 Monate und umfasst neben exklusiven Beratungsgesprächen mit einer Mentorin auch eine individuelle Potentialanalyse, Begleitseminare und den Aufbau eines beruflichen Netzwerks.
Ein zweiter Durchlauf des Mentoring-Programms wird im April 2009 starten. Interessierte Doktorandinnen können sich schon jetzt (Bewerbungsfrist: 31. Oktober 2008) um einen Platz im Mentoring-Programm bewerben, unabhängig vom Fach oder dem zeitlichen Verlauf der Promotion.
Kontakt:
Universität Paderborn
Mentoring-Programm für Doktorandinnen
Web: www.upb.de/mentoring
E-Mail: mentoring@upb.de
Prof. Ingrid Scharlau
Tel. 05251 / 60-2900, H4.129 Dipl. Päd. Irmgard Pilgrim
Tel. 05251 / 60-3724, E2.103 Projektbüro:
Anke Kujawski, M.A.
Tel. 05251 / 60-2899, H4.127