Onlinekurse, Lernvideos und virtuelle Labore: Digitale Lernformate für Studierende können die Hochschullehre effektiv bereichern. Das Land NRW fördert deshalb den weiteren Ausbau von E-Learning-Angeboten an den nordrhein-westfälischen Hochschulen mit insgesamt rund sieben Millionen Euro. Im Rahmen des Programms „OERContent.nrw“ (Open Educational Resources) unterstützt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) zwölf neue Konzepte. Die Universität Paderborn war mit drei Projektvorhaben erfolgreich. In einem Projekt hat sie die Leitung inne, bei zwei ist sie Konsortialpartnerin. Die Vorhaben starten im September. Die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre.
Onlinekurse für Lehramtsstudierende
Um Lehramtsstudierende beim sprachbildenden Unterrichten in den Fächern Biologie, Kunst und Geschichte zu unterstützen, erstellt ein Team unter der Leitung der Universität Paderborn barrierefreie Onlinekurse. Wesentlicher Bestandteil sind Videovignetten, die verschiedene Situationen sprachbildenden Unterrichts zeigen und mit Bearbeitungsimpulsen sowie einer didaktischen Rahmung versehen sind. Die Kurse sind für den Einsatz im Modul „Deutsch für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte“ (DSSZ) konzipiert, das für alle Lehramtsstudierenden in NRW verpflichtend ist. Die Materialien sollen sowohl von Studierenden als Selbstlernangebot genutzt als auch von Lehrenden zur Unterstützung der Präsenz-, Blended- und Online-Lehre in bestehende Kurse integriert werden können.
Geleitet wird das Projekt „ViviPro“ von Prof. Dr. Constanze Niederhaus, Dr. Mareike Müller und Dr. Matthias Prikoszovits, alle vom Arbeitsbereich Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache und Mehrsprachigkeit der Universität Paderborn.
Technische Mechanik spielerisch erleben
Ein neues Konzept für die Grundlagenausbildung im Fach Mechanik, das u. a. fest in den Studiengängen Bauingenieurwesen und Maschinenbau verankert ist, bietet das Projekt „DTM“ (Digitale Technische Mechanik). Ziel ist es, die unterschiedlichen Wissensstände der Studierenden mittels didaktisch ausgefeilter Konzepte zu kompensieren. Das modulare Konzept ermöglicht es, verschiedene Lernziele und angestrebte Kompetenzen für unterschiedliche Zielgruppen sowohl an Universitäten als auch Fachhochschulen in einem gemeinsamen Rahmen zu vereinen. Einerseits können sich Lehrende nach Definition der eigenen Lernziele aus dem Fundus der gemeinsam ausgearbeiteten Materialien bedienen. Andererseits sollen die Gamification-basierten Bestandteile, also spielerische Elemente, für eine gesteigerte Motivation aller Lerntypen sorgen, sich eigenständig mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen.
Geleitet wird das Projekt von der TU Dortmund. Von der Universität Paderborn sind Prof. Dr.-Ing. habil. Rolf Mahnken und Dr.-Ing. Ismail Caylak, beide vom Lehrstuhl für Technische Mechanik, beteiligt.
Get it digital – Grundlagen der Elektrotechnik
Ein digitales Lehr- und Lernangebot für die Grundlagen der Elektrotechnik ist das Ziel des Vorhabens „GET it digital“. Durch interaktive Lernmaterialien sollen klassische Vorlesungen optimal ergänzt werden. Die Lernumgebung mit Open Educational Resources (OER) soll dabei sowohl selbstständiges, individuelles Lernen ermöglichen als auch Anleitung und Orientierung bieten. Durch diese Ergänzung profitieren die Studierenden von spielerisch und didaktisch aufbereiteten Materialien, die es ihnen ermöglichen, im eigenen Tempo, zu jeder Zeit und an jedem Ort zu lernen.
Unter Leitung der Bergischen Universität Wuppertal arbeiten Wissenschaftler*innen der Universität Paderborn (Prof. Dr. Katrin Temmen, Technikdidaktik), Fachhochschule Aachen, Fachhochschule Südwestfalen, Hochschule Ruhr West und Fachhochschule Dortmund im Verbund zusammen.
Über OERContent.nrw
OERContent.nrw ist die größte bundesweite Förderlinie für offene Bildungsressourcen. Nach Abschluss der jeweiligen Projekte werden die digitalen Inhalte auf dem Landesportal für Studium und Lehre ORCA.nrw (Open Resources Campus NRW) bereitgestellt. So können Lehrende die frei zugänglichen Bildungsressourcen untereinander austauschen und Studierende diese z. B. im Selbststudium nutzen.