Die Universität Paderborn ist gleich mit drei Projekten in einem neuen Buch über „100 Produkte der Zukunft, die unser Leben verändern werden“ dabei: „MEXI“ aus dem C-LAB, aktive Scheinwerfer aus dem L-LAB und optische, so genannte „synQPSK“-Datenübertragung aus dem Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik. Diese innovativen Forschungsfelder, die sich in der Welt von Morgen bewegen, wurden von einer Jury unter der Schirmherrschaft von Nobelpreisträger Theodor W. Hänsch als drei von 100 Produkten der Zukunft gewählt, die das Leben der Menschen künftig nachhaltig verändern werden.
Eine namhafte Jury unter Schirmherrschaft des Physiknobelpreisträgers Hänsch hat die 100 Produkte der Zukunft aus den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Umwelt, Energie, Computer, Sicherheit, Architektur, Verkehr und Produktion ausgesucht. Dabei wurden in den Bereichen Computer und Verkehr 28 Innovationen ausgewählt, unter denen sich auch die drei Paderborner Uni-Projekte befinden.
Der Roboterkopf MEXI, der in der Lage ist, Emotionen von Personen zu erkennen und seinerseits Emotionen auszudrücken, entstand im C-LAB, der Kooperation zwischen der Universität Paderborn und der Siemens AG. Natascha Esau, Dr. Bernd Kleinjohann (Leitung), Dr. Lisa Kleinjohann und Dr. Dirk Stichling entwickelten eine Technologie, die es künftig ermöglichen soll, dass Automaten der Zukunft flexibel auf die Stimmungslage von Benutzern reagieren. Dabei „bleibt MEXI aber ein technisches System, den emotionalen Charakter der Maschine bestimmt der Mensch“, sagt Kleinjohann.
Die so genannte synQPSK-Datenübertragung hat eine Arbeitsgruppe am Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik der Universität Paderborn unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Reinhold Noé und Prof. Dr.-Ing. Ulrich Rückert entwickelt. Durch dieses Verfahren der synchronen optischen Quadratur-Phasenumtastung mit Polarisationsmultiplex können jedem Lichtsignal, das über ein Glasfaserkabel übertragen wird, bis zu vier Bit gleichzeitig aufgeprägt werden. Die Technologie ist zudem kostengünstig. „Weltweit erstmals haben wir kostengünstige Standardlaser eingesetzt und optische Polarisationsschwankungen auf elektronische Weise ausgeregelt“, berichtet der beteiligte Dipl.-Ing. Sebastian Hoffmann.
Mit dem aktiven Scheinwerfer aus dem L-LAB, der Kooperation zwischen der Universität Paderborn und der Hella KG a A, ist es möglich, immer mit Fernlicht zu fahren, ohne dabei den Gegenverkehr zu blenden. Hierzu ist es erforderlich, die gesamte Verkehrssituation einschließlich des Gegenverkehrs zu erfassen. Mit dieser Information kann der Lichtkegel des aktiven Scheinwerfers derart manipuliert werden, dass einerseits für die Fahrsicherheit interessante Bereiche des Sichtfeldes optimal ausgeleuchtet, andererseits aber die Windschutzscheibe entgegenkommender Fahrzeuge gezielt ausgeblendet werden.
Prof. Dr.-Ing. Hellingrath ist als weiterer Hochschullehrer der Universität Paderborn in dieser Liste zu finden. Er leitet am Dortmunder Fraunhofer-Institut IML das EU-Projekt ILIPT, das zum Ziel hat, kundenspezifische Autos binnen fünf Tagen nach Bestelleingang ausliefern zu können.
Die Jury hat ihre Auswahl in dem Buch „100 Produkte der Zukunft – Wegweisende Ideen, die unser Leben verändern werden“, Econ-Verlag, veröffentlicht. Das Vorwort für das Buch, das im September erschienen ist, schrieb Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung. Eine umfangreiche Besprechung ist in der Oktober-Ausgabe des manager magazin zu finden.