Warum ist kooperatives Verhalten in der internationalen Klimapolitik eigentlich so schwierig?
Donnerstag | 26.10.2023 | 16:15-17:45 Uhr | Hörsaal L1
Zum Vortrag:
Das Abkommen auf der Pariser Klimakonferenz wurde als historischer Wendepunkt in der Klimapolitik gefeiert. Die Weltgemeinschaft fasste den Beschluss, die globale Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Aus ökonomischer Sicht ist der Klimaschutz ein globales Gemeinschaftsgut. Die notwendige internationale Kooperation ist mit erheblichen Anreizproblemen verbunden. Das rationale Verhalten des Einzelnen führt in der Regel nicht zum gesellschaftlich optimalen Maß an Klimaschutz. Wo stehen wir also heute, acht Jahre nach Paris? Welchen Herausforderungen muss sich die internationale Staatengemeinschaft bei der weiteren Ausgestaltung des Klimavertrags stellen? Diesen Fragen widmet sich der Vortrag von Prof. Dr. Martin Kesternich aus einer verhaltensökonomischen Perspektive.
Zur Person:
Prof. Dr. Martin Kesternich ist seit April 2023 Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Nachhaltigkeit im Center for Sustainable Economy an der Universität Paderborn und Research Associate am ZEW-Leibniz Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim. Davor war er Professor für Umwelt- und Ressourcenökonomik an der Universität Kassel und stellvertretender Leiter des Forschungsbereichs “Umwelt- und Klimaökonomik“ am ZEW. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim und der Pontificia Universidad Católica Argentina in Buenos Aires. Im Juli 2015 schloss er seine Promotion an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg ab. Als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes war Martin Kesternich Gastwissenschaftler an der Yale School of Forestry & Environmental Studies. Seine Forschungssinteressen umfassen experimentelle und empirische Ansätze im Bereich der Umwelt- und Verhaltensökonomik.