Gegenwartsliteratur als Forschungsperspektive germanistischer Literaturwissenschaft
Die Veranstaltungsreihe „KW im Dialog – eine Anstiftung zum transdisziplinären Gespräch" lädt dazu ein, dass unterschiedliche Perspektiven einander im wissenschaftlichen Dialog herausfordern und somit zur Weiterentwicklung derjenigen Forschungsperspektiven beitragen. Sie wird von Dr. Julia Diederich und Dr. Anda-Lisa Harmening veranstaltet. Die Struktur der Veranstaltung ist darauf angelegt, herausfordernde transdisziplinäre Begegnungen zu provozieren, die sich neben den konkreten Projektbesprechungen auch dialogisch über das (Selbst-)Verständnis als Kulturwissenschaftler*in verständigen. Dazu wurden anhand von vier an der Fakultät für Kulturwissenschaften angesiedelten Forschungszentren thematische Cluster gebildet, um in eine vertiefte Auseinandersetzung und Diskussion gehen zu können. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Gegenwartsliteraturforschung bewegt sich in einem Feld unsicherer Zuschreibungsprozesse. Auch ist ihr Gegenstand eher volatilen Charakters, was den Versuch riskant macht, auf die Arbeit im Forschungsfeld der Gegenwartsliteratur eine akademische Karrieren gründen zu wollen. Dass zudem in der gegenwartsbezogenen Literaturwissenschaft zwei Felder eng zusammenrücken, nämlich Literaturkritik und Literaturwissenschaft, macht die Sache auch nicht eben leichter. Außerdem hat die Gegenwartliteraturforschung ungeachtet all der Paradigmenwechsel in den Kulturwissenschaften bislang keine eigene regelgeleitete Methodik für die Auseinandersetzung mit der sogenannten Gegenwartsliteratur entwickelt. Nicht einmal was die Gegenwart der Gegenwartsliteratur ist, kann als gesichert gelten.