Vor­trag: Das go­ti­sche Fi­gu­ren­por­tal als Ge­wis­sens­ap­pel

Ort: Gebäude O, Raum O1.224, Universität Paderborn
Veranstalter: IEMAN

Das Institut zur interdisziplinären Erforschung des Mittelalters und seines Nachwirkens (IEMAN) der Universität Paderborn lädt alle Interessierten herzlich zum Vortrag „Das gotische Figurenportal als Gewissensappel“ von Prof. Dr. Bruno Boerner ein. Boerner ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität Rennes 2 und wird am Mittwoch, 13. Juli, um 18 Uhr im Gebäude O, Raum O1.224 einen Vortrag zum Thema Kathedralfassaden als Kommunikationsmedium halten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kurzbeschreibung des Vortrags


In den letzten Jahren des 12. und des beginnenden 13. Jahrhunderts wurden die Fassaden der Kathedralen mit Bildzyklen geschmückt, die an Umfang, Aufwand und Wirkung alles Vorangehende und auch Spätere übertrafen. Zu diesem Zeitpunkt startete die Kirche auch eine pastorale Offensive, bei der den Kathedralschulen, insbesondere derjenigen der Pariser Metropole, eine grundlegende Bedeutung als Ausbildungszentren zugedacht wurde, die sich mit der Laienreligiosität intensiv zu beschäftigen begannen. In dieser neuen Moraltheologie spielten die persönliche Gesinnung und das Gewissen des Laien eine immer größere Rolle. Ihm wurde die Möglichkeit zuerkannt, sich mit eigenverantwortlichem Handeln in die göttliche und soziale Ordnung einzugliedern.

Boerner geht in seinem Vortrag der Frage nach, wie in diesem Kontext die Bildprogramme der Kathedralfassaden, die zunehmend nicht nur als Schmuck, sondern auch als Kommunikationsmedien begriffen wurden, auf das moralische Handeln und das Gewissensurteil des Beschauers einzuwirken versuchten.

Über die Vortragsreihe


Die interdisziplinäre IEMAN-Vortragsreihe ist am Historischen Institut der Universität Paderborn angesiedelt und wird in Zusammenarbeit der Lehrstühle für Mittelalterliche Geschichte, Geschichte der Frühen Neuzeit, Ältere Deutsche Literatur und Sprache sowie Mittlere und Neuere Kunstgeschichte geplant.

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