„Lu­xus – Di­stink­ti­on und Re­prä­sen­ta­ti­on. Ein zeit­lo­ses Phä­no­men?“: Jah­res­ta­gung des His­to­ri­schen In­sti­tuts an der Uni­ver­si­tät Pa­der­born

Am Samstag, 5. November, findet von 9 bis 16.30 Uhr die 29. Jahrestagung des Historischen Instituts der Universität Paderborn zum Thema „Luxus – Distinktion und Repräsentation. Ein zeitloses Phänomen?“ statt. Alle Interessierten sind eingeladen, an der Veranstaltung im Hörsaal O1 teilzunehmen. Es wird um Anmeldung bei Dr. Maria Harnack unter Tel. 05251/ 60 54 62 oder per Mail an mharnack(at)mail.upb(dot)de gebeten. Das vollständige Programm und weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe.

Mitveranstalterin Prof. Dr. Eva-Maria Seng erklärt: „Was Luxus ist, ist sozial, kulturell, geografisch und historisch relativ. Die Bedeutung schwankt seit je zwischen Verschwendung, positivem Wirtschaftsfaktor und einer Form der Selbstvergewisserung, Repräsentation und Distinktion. In der heutigen Krisenzeit dynamisiert sich der Aushandlungsprozess über den Wert von Luxusproduktion und -konsum vor dem Hintergrund von Klimawandel, Krieg und Pandemie zwischen Verzicht und Nachhaltigkeit, Überfluss und Mangel. Der Rückgang der Kaufkraft droht Massenwaren zu Luxusgütern zu machen. Zudem sind Verschiebungen hin zu immateriellen Manifestationen von Luxus festzustellen.“ Ziel der Tagung ist es, die sozialen und wirtschaftlichen Folgen von Luxus aus historischer und gegenwärtiger Perspektive zu reflektieren und zu erörtern, welche Rolle Zeit, Ruhe und Sinn im Vergleich zu Luxusgegenständen wie kostbaren Textilien oder Luxusfahrzeugen spielen.

Nach einer grundlegenden Einführung zum Verhältnis von Distinktion, Repräsentation und den Ökonomien des Überflüssigen durch Dr. Christof Jeggle (Bamberg) geht Prof. Dr. Oliver Scheytt (Essen/Hamburg) der Frage nach, ob Kultur für alle als gesellschaftlicher Luxus und/oder kulturpolitischer Auftrag aufzufassen ist. Es folgen zwei Beiträge von Prof. Dr. Kerstin Kraft (Paderborn) und Martin Schmidt (Bocholt), welche Luxus in Bezug auf Textilien behandeln. Corinna Schirmer (Dortmund) betrachtet unter dem Titel „Die Kunst des Wirtschaftens“ das Feld der Ernährung zwischen Form, Funktion und Möglichkeiten. Den Wohlstand an selbst bestimmter Zeit anstelle der grenzenlosen Steigerung des materiellen Wohlstands reflektiert Prof. Dr. Fritz Reheis (Bamberg), bevor sich Prof. Dr. Christine Moll-Murata (Bochum) der materiellen Kultur am qingzeitlichen Kaiserhof (1644–1911) zwischen Luxus und Einfachheit widmet.

Kontakt

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Prof. Dr. Prof. h.c. mult. (HAUST, LIT) Eva- Maria Seng

Materielles und Immaterielles Kulturerbe

Inhaberin des Lehrstuhls für Materielles und Immaterielles Kulturerbe und federführende Vertrauensdozentin der Studienstiftung des deutschen Volkes

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