Rosa Bonheur war eine französische Künstlerin des 19. Jahrhunderts, die sich mit Tiermalerei beschäftigte. In ihrer Dissertation hat Kunstwissenschaftlerin Dr. Alina Meiwes, die an der Universität Paderborn bei Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender promovierte, systematische Einblicke in die Malerei, die bildnerische Wirklichkeitskonstruktion und künstlerische Strategien von Bonheur gegeben. Das Buch „Die Tiermalerin Rosa Bonheur – Künstlerische Strategien und kunsthistorische Einordnung im Kontext der Vermittlung“ ist nun im Tectum Verlag erschienen.
Bonheur hinterließ ein umfangreiches Werk, darunter zahlreiche Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Skulpturen. Sie vermarktete ihre Kunst zu Lebzeiten so erfolgreich, dass sie international bekannt war und ihre Malereien zu hohen Preisen gehandelt wurden. Ihre Werke sind bedeutende historische Dokumente der Vorstellungsbilder einer Gesellschaft, die vom massiven Wandel der Industrialisierung erfasst wurde.
Das Buch bietet fundierte Erkenntnisse zur Kunst des 19. Jahrhunderts, insbesondere zum Genre der Tiermalerei. Sorgfältig ausgewählte, farbige Abbildungen der Arbeiten Bonheurs unterstützen die kunsthistorische Analyse. In einem weiteren Schritt beschreibt die Autorin zudem Ansatzpunkte für die Vermittlung des Werkes in Form eines didaktischen Themenmodells. Auch aus kunstpädagogischer Sicht ist die Forschung daher von großem Interesse. Es werden spezifische, lebensweltorientierte Zugänge zum Umgang mit einer Kunstform geschaffen, die eher als traditionsbeladen gilt und derzeit kaum in Vermittlungskontexten eingesetzt wird.