Dr. Andrea Reichenberger, Fakultät für Kulturwissenschaften, erhält das Postdoc-Stipendium 2019 der Universität Paderborn. Prof. Dr. Johannes Blömer, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, überreichte der Wissenschaftlerin die Urkunde und gratulierte gemeinsam mit Präsidentin Prof. Dr. Birgitt Riegraf. Ziel des Stipendiums ist es, begabten Nachwuchswissenschaftlerinnen nach der Promotion eine erfolgreiche berufliche Laufbahn in Forschung und Lehre zu ermöglichen.
Reichenberger forscht in Paderborn zum Thema „Grundlagendebatten in der mathematischen Logik – Relativitätstheorie – Quantenmechanik. Fallstudien zur Integration von Philosophinnen“. Die Wissenschaftlerin bewegt sich dabei auf dem Gebiet der Frauenforschung und Wissenschaftsphilosophie. Spezialisiert auf den Teilbereich Philosophie der Mathematik und Physik, geht sie der Frage nach, was Frauen auf diesem Gebiet geleistet haben. Mit ihrer Forschung möchte Reichenberger Frauen in die Fachliteratur bringen, in die sie – im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen – nicht aufgenommen oder aus der sie wieder gestrichen wurden. Reichenberger erklärt: „Ein Beispiel ist Grete Hermann. In den 1930er Jahren entdeckte sie Fehler in einer Beweisführung des Mathematikers Johann von Neumann. Ihre Kritik blieb jedoch unbeachtet. Erst dreißig Jahre später, nachdem ein männlicher Wissenschaftler die Lücken des Beweises erkannte, wurde die Öffentlichkeit darauf aufmerksam.“
Um den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, schreibt die Universität jährlich Postdoc-Stipendien aus. Die Stipendiatinnen werden monatlich mit 2.400 Euro für die Dauer von 18 Monaten unterstützt.