Bereits seit 2001 gibt es innerhalb des Studiengangs Maschinenbau eine Kooperation zwischen der Universität Paderborn und der chinesischen Qingdao University of Science and Technology (QUST). In diesem Rahmen haben Master-Studierende aus Paderborn und China etwa die Möglichkeit, die jeweilige Fremdsprache unter besonderer Berücksichtigung fachspezifischer bzw. technischer Begrifflichkeiten zu lernen. Um den Austausch zu verstärken und sich individueller mit der Zielsprache auseinandersetzen zu können, haben die Nachwuchswissenschaftler*in Bowen Deng, Dennis Hambach und Hongyu Zhu ein Projekt initiiert, das nun mit dem Lehrpreis 2019 der Universität ausgezeichnet wurde.
Im vergangenen Jahr vergab die Hochschulleitung der Universität Paderborn bereits zum zehnten Mal den mit 15.000 Euro dotierten Lehrpreis an den wissenschaftlichen Nachwuchs. Mit dem Preis wird herausragendes Engagement in der Lehre sowie in der Beratung und Betreuung von Studierenden gewürdigt. Unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Volker Schöppner, Vizepräsident für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement, entschied sich die Lehrpreiskommission dieses Mal für ein Kooperationsprojekt von Wissenschaftler*innen aus den Fakultäten Maschinenbau und Kulturwissenschaften. Unter dem Titel „Fachspezifisches Chinesisch trifft Technisches Deutsch für ausländische Studierende“ gehen Deng, Hambach (beide Maschinenbau) und Zhu (Kulturwissenschaften) dem Wunsch der Studierenden nach, mehr authentische Kommunikation mit Muttersprachler*innen in die Sprachlehre einzubeziehen. Hierzu wählten sie einen didaktischen Ansatz, auf dessen Grundlage Tandems aus deutschen und chinesischen Studierenden gebildet werden, die sich anschließend zuvor ausgewählten Themen widmen. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Sprachniveaus besteht die Aufgabe des Konzepts darin, verschiedene Sprechaufträge zu schaffen, die sich an die Sprachkenntnisse der Teilnehmer*innen anpassen und dennoch einen authentischen Bezug zu einer beruflichen Tätigkeit im technischen Bereich aufweisen.
Mithilfe dieses didaktischen Ansatzes ließ sich rückblickend feststellen, dass die Teilnehmer*innen ihre sprachlichen Leistungen verbessern und interkulturelle Kompetenzen vertiefen konnten. Nach Einschätzung der Lehrpreiskommission weist das Projekt einen eindeutig innovativen Charakter auf, womit es einen deutlichen Beitrag zur Verbesserung der Lehre darstelle. So würde das Projekt das Angebot klassischer Sprachkurse um einen Bezug zur Fachsprache ergänzen und leiste damit eine wichtige praxisnahe Ergänzung. Ihre Auszeichnung erhalten die Wissenschaftler*in auf dem Tag der Lehre, der am 12. Mai stattfinden wird.