Judentum und Staat im 18. und 19. Jahrhundert ist am Mittwoch, 18. Dezember, Thema eines Vortrags von Dr. Uri R. Kaufmann, Historiker, Autor und Leiter der Alten Synagoge Essen. Der Vortrag beginnt um 16 Uhr im Raum D1.338 und wird vom Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) der Universität Paderborn organisiert.
Aus Sicht der klassischen Politikgeschichtsschreibung hat die jüdische Gemeinschaft keine „Geschichte“, weil sie eine kleine Minderheit war und keinen Staat beherrschte. Trotzdem gab es im 18. Jahrhundert Möglichkeiten der Einflussnahme, so etwa über die „Landesjudenschaften“, die sowohl fiskalisches Instrument als auch innerjüdisches Koordinationsgremium waren. Im 19. Jahrhundert begann der Staat, in die jüdischen Gemeinden hinein zu regieren: Aufklärung und Allgemeinbildung wurden gefordert. Wie veränderten sich das jüdische Schulwesen sowie die Rabbiner- und Lehrerbildung? Gab es unterschiedliche Wege zwischen Preußen und den süddeutschen Staaten?
Dr. Uri R. Kaufmann, geboren in der Schweiz, studierte Jüdische und Allgemeine Geschichte an der Hebräischen Universität in Jerusalem und promovierte an der Universität Zürich. Er lehrte an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg und entwickelte Konzepte für das Jüdischen Museum in Berlin sowie für das Generallandesarchiv in Karlsruhe. Seit September 2011 leitet er die Alte Synagoge Essen.