Im Herbst 2008 sind Professorinnen und Professoren der Universität – emeritiert, pensioniert oder verrentet – zum ersten Mal zusammengekommen. Seitdem haben sie sich zwei Mal im Jahr an wechselnden Orten getroffen, um Kolleginnen und Kollegen von früher wiederzusehen und Neuigkeiten rund um ihre Hochschule zu erfahren. Beim 23. Treffen Anfang Dezember kamen 24 Ehemalige in das neue Y-Gebäude: Prof. Dr.-Ing. Mirko Schaper stellte die Anwendung von 3D-Druckern in Haushalt, Industrie und Forschung vor und führte die Ehemaligen durch die neue Maschinenhalle des Instituts für Leichtbau mit Hybridsystemen.
Alumni-Vorsitzender Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Freese begrüßte zu Beginn die Teilnehmer*innen und berichtete, dass in diesem Jahr zwei Emeriti-Preise aufgrund der finanziellen Unterstützung der Ehemaligen vergeben werden konnten. So erhalten Julian Weller und Mareen Wippermann aufgrund ihrer ausgezeichneten Leistungen das von den ehemaligen Professorinnen und Professoren gestiftete Deutschlandstipendium. Für das Präsidium hieß Prof. Dr. Johannes Blömer, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, die Ehemaligen willkommen und skizzierte einige der aktuellen Entwicklungen an der Universität. Im Anschluss informierte Tibor Werner Szolnoki, Leiter der neuen Stabsstelle Alumni International, über die Entwicklung der Studierendenzahlen, Forschungsvorhaben, Infrastrukturprojekte und das universitäre Leben.
Im Rahmen des Treffens stellte sich Julian Weller, einer der beiden aktuellen Studierenden mit Emeriti-Stipendium, seinen Förderern vor: Er ist Kombinationsstudent im Bachelor Maschinenbau, arbeitet neben dem Studium bei dem Paderborner Unternehmen Benteler Steel/Tube, hat studienbegleitend eine Ausbildung zum Industriemechaniker absolviert und war für ein dreimonatiges Praktikum in Brasilien. Im Master möchte sich Julian Weller für das „mb-cn“-Programm, das deutsch-chinesische Masterstudienprogramm der Fakultät für Maschinenbau, bewerben und so einige Zeit in China studieren. Neben Studium und Arbeit engagiert er sich als aktives Mitglied und Jugendtrainer für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft.
Den Hauptvortrag des Abends hielt Prof. Dr. Mirko Schaper, Dekan der Fakultät für Maschinenbau, Lehrstuhlinhaber Werkstoffkunde und Vorstandsmitglied im Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH). Sein Vortrag stellte die große gestalterische Freiheit von 3D-Metalldruck in Haushalt, Industrie und Forschung vor. Die Fertigungstechnik stecke noch in den Kinderschuhen, viele Aspekte müssten noch erforscht und bestimmt werden. Noch seien die Druckverfahren sehr kostenintensiv und die Herstellung für einen Massenmarkt zu langsam. Doch das Potenzial der neuen Technologien sei schon jetzt abzusehen und legitimiere die Forschung in diesem Bereich. Die Vorteile seien beispielsweise eine große Gewichtsreduzierung und Optimierung von komplexen Bauteilen, eine höhere Steifigkeit gegen Verformung, weniger Materialeinsatz und eine schnellere Fertigung bei kleinen Serien. Bei dem abschließenden Rundgang durch die Maschinenhalle erläuterte er, dass durch die Errichtung eines modernen Forschungsgebäudes mit einer exzellenten Ausstattung völlig neue Möglichkeiten geschaffen würden. Erstmals würde auf gemeinsamen Laborflächen interdisziplinär zum hybriden Leichtbau und zu additiven Fertigungsverfahren geforscht.
Text: Alexandra Dickhoff
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