Keine Seltenheit heutzutage: „Fake News“, gezielte Falschinformationen, werden in die Welt gesetzt, um politische Interessen durchzusetzen oder eigenes Fehlverhalten gegenüber der Öffentlichkeit zu leugnen. Es dauert häufig nicht lange, und die Lüge wird als Tatsache wahrgenommen. Dann bestimmt sie Denken und Handeln der Menschen – zum Schaden des gesellschaftlichen und demokratischen Zusammenlebens. Halb- und Unwahrheiten aufzudecken und ihre Entstehungsmechanismen zu beleuchten ist Ziel der Herbsttagung des Historischen Instituts an der Universität Paderborn am Samstag, 9. November, von 9 bis 16 Uhr in Hörsaal O1. Im Fokus steht die Aufklärung solcher Phänomene aus geschichts- und kulturwissenschaftlicher Sicht unter dem Titel „Mythos und historische Wahrheit – ein prekäres Verhältnis“. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen. Programm und weitere Informationen unter: kw.uni-paderborn.de/historisches-institut (Veranstaltungen). Um Anmeldung unter der Telefonnummer 05251/ 605464 oder per E-Mail an sekrke@mail.upb.de wird gebeten.
Nach einer grundlegenden Einführung in das Thema „Historische Mythen“ durch Prof. Dr. Felix Hinz, Pädagogische Hochschule Freiburg, stellt Dr. Ingo Grabowsky, Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, die im Museum Dalheim gezeigte Sonderausstellung über „Verschwörungstheorien“ vor. Den in populärer Wahrnehmung und Forschung durch mancherlei Irrtümer geprägten „Hexen-Mythen“ widmet sich Dr. Sarah Masiak, Universität Paderborn, dem „Mythos Wilder Westen“ Privatdozent Dr. Christoph Singer, ebenfalls Universität Paderborn. Die aus den Geschichtsbüchern vertraute „Dolchstoßlegende“ über das „im Felde unbesiegte“ deutsche Heer, die bekanntlich nach dem Ersten Weltkrieg Politik und Gesellschaft gespalten hat, analysiert der Paderborner Prof. Dr. Peter Fäßler, bevor Teresa Brandt, auch Universität Paderborn, unter dem Titel „Geschichte oder Mythos?“ der Frage der Glaubwürdigkeit in der Unternehmensgeschichtsschreibung nachgeht.
Ein Flyer und ein Plakat im PDF-Format stehen zur Verfügung.