Fass­bin­ders „Faust­recht der Frei­heit“ im Ki­no

Das studentische Programmkino Lichtblick zeigt in seiner aktuellen Programmreihe zum ‚Queer Cinema‘ mit „Faustrecht der Freiheit“ einen der persönlichsten Filme Rainer Werner Fassbinders, ein scharfer Kontrast zur kurz zuvor erschienenen kühlen „Effi Briest“-Verfilmung.

Im Vordergrund steht die Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Homosexuellenmilieu: Franz Bieberkopf, auf dem Jahrmarkt als „Fox, der tönende Kopf“ bekannt, steht nach der Verhaftung seines Arbeitgebers mit leeren Händen da. Als er kurz darauf im Lotto gewinnt, verliebt er sich in den Unternehmersohn Eugen, der Franz in die feine Gesellschaft einzuführen verspricht. Im Gegenzug soll dieser sein neues Vermögen in die Firma des Vaters und in eine überteuerte Luxuswohnung investieren. Fassbinder, der hier selbst den erniedrigten Proletarier spielt, lässt die romantische Suche nach dem Glück in der Zweisamkeit an einer entmenschlichenden Ökonomie zugrunde gehen. Karlheinz Böhm brilliert dabei als mephistophelischer Schirmherr, der Franz in die Vorhölle der Münchener Schwulenelite einführt.

Der Film wird im Paderborner Pollux im deutschsprachigen Original als 35mm-Kopie in analoger Projektion gezeigt. Einsicht in das gesamte Programm und weitere Infos zu Lichtblick gibt es auf www.lichtblick-kino.de.

„Faustrecht der Freiheit“ (Rainer Werner Fassbinder, D 1975; dt. OV, 35mm)
Montag, 10. Dezember 2018
21:00 Uhr
Pollux

Westernstraße 34, 33098 Paderborn