Lernräume im digitalen Wandel – Lernstatt Paderborn
Detlef Schubert von der Bezirksregierung Detmold stellte am Donnerstag, 8. November, das Projekt „Lernstatt 2020“ an der Universität Paderborn vor. Das neue Konzept für das Projekt wurde im Juni 2015 entworfen und soll alle 37 Schulen in Paderborn mit einbeziehen. Durch „Lernstatt 2020“ soll die Infrastruktur in den Schulen nicht nur aktualisiert, sondern auch erweitert werden. Jeder Lernraum soll bis 2020 mit WLAN-Router, Tablet, Kurzdistanzbeamer, Projektionsfläche, Dokumentenkamera und einer herkömmlichen Tafel ausgestattet sein. Darüber hinaus sollen die Schulen Hilfe bei der Verwaltung und Instandhaltung der Geräte, aber auch einen speziell eingerichteten Cloudspeicher, der als Dateienablage der Geräte dient, erhalten.
Die Leitidee sei „der Aufbau einer lernförderlichen, wartungsarmen Infrastruktur an allen Schulen der Stadt Paderborn“, so Schubert. Hierzu sind konkrete Aspekte, wie zum Beispiel die durchgängige Verfügbarkeit der Medien an den Lernorten, die aktive und kooperative Arbeit zusammen mit den digitalen Medien, das Internet als Leitmedium zu benutzen und eine nachhaltig betriebene Informationstechnik für die digitalen Medien zu beachten.
Schubert ist der Meinung, Schulen müssten heute „geplant in die Zukunft investieren, um die Digitalisierungswelle zu reiten“. Dafür sollten Schulen jedoch erst Ziele definieren und ein Konzept entwickeln, um den Ausbau der Infrastruktur in den Klassenräumen, wie es derzeit in Paderborn geschieht, vorzunehmen.
Grundsätzlich soll „Lernstatt 2020“ viele verschiedene sowie neue Medien- und Lernszenarien ermöglichen. Schubert sieht hier große Einsatzmöglichkeiten der neuen digitalen Medien, da sie vor allem interaktiv und experimentell sind und ein universales Werkzeug für den Lehrer darstellen, um kreative Unterrichtsstunden gestalten zu können.
Im Anschluss an Detlef Schuberts Vortrag erläuterte Oliver Adami, stellvertretender Schulleiter des Pelizaeus-Gymnasiums in Paderborn, inwiefern das Projekt „Lernstatt 2020“ bisher an seiner Schule umgesetzt werden konnte. Dabei wurde neben der Aktualisierung und Erweiterung der Lernräume ein besonderes Augenmerk auf die Integration der Lehrkräfte in das Projekt gelegt. Die entsprechend ausgestatteten Räume sollen eine bessere Vorbereitung und Umsetzung des Unterrichts ermöglichen. Hierfür wurde das Lehrpersonal des Pelizaeus-Gymnasiums, welches sich im Vorfeld einstimmig für das Projekt „Lernstatt 2020“ ausgesprochen hatte, durch Fortbildungskurse auf die Veränderungen eingestellt und vorbereitet. Darüber hinaus sieht Adami den kollegialen Austausch als wichtigste Methode für die Gewöhnung an die digitalen Medien.
Oliver Adami ist sich sicher, die Veränderung der Infrastruktur in den Klassenräumen wird zu einer positiven Veränderung des Unterrichtes für die Schüler und Lehrer führen. Aktuell liegt es nun an den Lehrpersonen, wie sie die neuen Möglichkeiten in ihren Unterricht einfließen lassen und inwieweit sie ihre Schüler dafür begeistern können, die digitalen Medien zu nutzen.
Text: Markus Weskamp im Rahmen der Ringvorlesung "Mobile Medien im Schulkontext"