Sie haben komplexe Probleme gelöst, in Gesprächen mit Informatik-Experten überzeugt und sich als Teamplayer bewiesen – nun stehen die fünf besten Nachwuchs-Informatiker aus ganz Deutschland fest. Die Sieger des 36. Bundeswettbewerbs Informatik wurden am Freitag, 28. September, am Heinz Nixdorf Institut (HNI) der Universität Paderborn ausgezeichnet. In den vergangenen zwei Tagen hatten insgesamt 25 Finalistinnen und Finalisten ihr Können in der Endrunde am HNI unter Beweis gestellt. Insgesamt nahmen rund 1.500 Jugendliche am Wettbewerb teil.
Für 25 junge Informatik-Talente aus ganz Deutschland war es ein großer Tag, rund ein Jahr nach dem Start des 36. Bundeswettbewerbs Informatik. Sie waren die Besten der ersten beiden Wettbewerbsrunden. Damit hatten sie sich für die Endrunde des von den Bundesweiten Informatikwettbewerben (BWINF) jährlich durchgeführten Talentwettbewerbs qualifiziert. Das Finale wurde vom Heinz Nixdorf Institut und dem Institut für Informatik der Universität Paderborn ausgerichtet. Unterstützt wurde die Endrunde außerdem von den Firmen Atos und dSPACE sowie dem Sonderforschungsbereich 901 „On-the-fly Computing“ der Universität Paderborn.
Fünf Nachwuchstalente wurden als Bundessieger ausgezeichnet: Kamal Abdellatif, 18 Jahre, aus Jena (Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena), Lorenzo Conti, 16, aus Bonn (Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, Bonn), Tim Gerlach, 18, aus Gotha (Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena), Janine Lohse, 18, aus Dresden (Gymnasium Bürgerwiese, Dresden) und Paul Weiß, 17, aus Sinzing (Goethe-Gymnasium, Regensburg).
Sie erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 750 Euro und werden in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Wegen ihrer herausragenden Gesamtleistung wurde Janine Lohse außerdem mit dem Ingo-Wegener-Preis ausgezeichnet.
Weitere Preisträger sind:
Martin Bartram, 18, aus Cottbus (Max-Steenbeck-Gymnasium, Cottbus), Jonathan Baumann, 17, aus Scheibenhardt (Europa-Gymnasium, Wörth am Rhein),
Vincent de Bakker, 17, aus Willich (Priv. St. Bernhard-Gymnasium, Willich),
Gabriel Dengler, 18, aus Reichertshofen (Gnadenthal-Gymnasium Ingolstadt),
Simon Döring, 19, aus Großen Buseck (Gesamtschule Gießen Ost, Gießen) und
Christian Hagemeier, 18, aus Düsseldorf (St. Ursula-Gymnasium, Düsseldorf).
Sie erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro.
In den ersten beiden Runden des bundesweiten Informatik-Wettbewerbs hatten die Jugendlichen Zimmerverteilungen für Klassenfahrten berechnet und bauliche Maßnahmen gegen Wildschweinplagen optimiert. In der Endrunde führten sie Gespräche mit hochkarätigen Experten und bearbeiteten unter Zeitdruck zwei Informatik-Probleme im Team. Eine Aufgabe beschäftigte sich mit der Modellierung praktischer Probleme durch logische Formeln, die von Computern effizient verarbeitet werden können, die andere mit der Unterstützung blinder Menschen durch Smartphone-Apps.
Die Leistungen der jungen Leute überzeugten Jury und Gastgeber. „Die Preisträger haben mit ihrem breiten Wissen überzeugt, das bereits das Niveau des ersten Studienjahres Informatik erreicht hat. Zugleich haben sie bewiesen, dass sie komplexe Probleme auch als Teamplayer effizient und kreativ bearbeiten können“, erklärt der Vorsitzende der Jury und des BWINF-Beirats, Prof. Dr. Till Tantau (Universität Lübeck).
Der Bundeswettbewerb Informatik ist der traditionsreichste unter den Bundesweiten Informatikwettbewerben (BWINF) und richtet sich an Jugendliche bis 21 Jahre, die sich noch nicht in einem Studium bzw. einer Berufstätigkeit befinden. Die Bundesweiten Informatikwettbewerbe haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Interesse an Informatik zu wecken sowie Informatik-Talente zu entdecken und zu fördern. Mit dieser Zielsetzung richtet BWINF neben dem Bundeswettbewerb zwei weitere Schülerwettbewerbe aus: den Informatik-Biber und den Jugendwettbewerb Informatik. BWINF ist darüber hinaus für die Auswahl und Teilnahme des deutschen Teams bei der Internationalen Informatik-Olympiade (IOI) verantwortlich. Die Bundesweiten Informatikwettbewerbe werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Träger sind die Gesellschaft für Informatik e. V. (GI), der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie und das Max-Planck-Institut für Informatik. Die Bundesweiten Informatikwettbewerbe sind von der Kultusministerkonferenz empfohlene Schülerwettbewerbe und stehen unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.