Deutscher Basketball-Nationalmannschaft und Deutschem Basketballbund wertvolle Impulse und Innovationen vermittelt
Das Department Sport und Gesundheit der Universität Paderborn gedenkt in einem Nachruf Prof. Dr. Günter Hagedorn, der am 7. August auf Korfu, Griechenland, im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Hagedorn kam als Professor von der Universität Bremen und hat in seiner Zeit in Paderborn dazu beigetragen, das ausgesprochen positive Image, das die Paderborner Sportwissenschaft im nationalen Bereich bereits damals anerkanntermaßen hatte, weiter zu bereichern.
Hagedorn war von 1985 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1998 neben Dekans-, Direktoren- und Kommissionstätigkeiten als Leiter des Arbeitsbereichs „Trainings- und Bewegungswissenschaft“ an der Paderborner Universität tätig. In dieser Zeit hat er deutliche Impulse für die Sportspielforschung in Deutschland gesetzt. Für das Land Nordrhein-Westfalen hat er Tests zur Talentsuche und -förderung entwickelt, die ihrer Zeit weit voraus waren und noch heute etwa im Rahmen der Paderborner Talentsichtung zum Einsatz kommen. Frühzeitig begann er, die Daten der untersuchten Kinder zu speichern und so einen Datenpool zu schaffen, der Aussagen zur körperlichen und motorischen Leistungsfähigkeit der jungen Generation ermöglichte. Auch wurden sogenannte Kohortenvergleiche zur Entwicklung motorischer Kompetenz über drei Jahrzehnte möglich. Damit wurde ein Datenschatz erstellt, wie er in der ehemaligen DDR existierte, nicht aber im damaligen Westdeutschland. Hagedorn hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zu trainingswissenschaftlichen Fragen und zur Wettkampfpraxis verfasst, die auch heute noch Standardwerke darstellen.
Günter Hagedorns besondere Liebe galt dem Basketballspiel. Als Assistent des Nationaltrainers hat er der Nationalmannschaft, aber auch dem Deutschen Basketballbund wertvolle Impulse und Innovationen vermittelt. Nach seiner Emeritierung ist er gemeinsam mit seiner Ehefrau nach Korfu gezogen und hat dort als Autor von Aphorismen und als Bildhauer auch nichtwissenschaftliche Spuren hinterlassen. Die Paderborner Sportwissenschaft trauert um ihren ehemaligen Kollegen. „Günter Hagedorn war mit seiner Kreativität und seinem Humor kein glattgebügelter Hochschullehrer, sondern ein echtes Original“, so sein ehemaliger Kollege Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider.