Ein gemeinsames Forschungsvorhaben der Universität Paderborn und des Heinz Nixdorf MuseumsForums untersucht jetzt die Historie des ehemaligen Paderborner Unternehmens „Orga“, das Ende des vergangenen Jahrhunderts den Weltmarkt im Sektor der Chipkarten dominierte.
Bis in die 90er Jahre fanden sich in fast jedem Portemonnaie Telefonkarten. Erst der Siegeszug von Handy und später Smartphone ließen die gelben Telefonzellen und mit ihnen die kleinen Plastikkarten zu musealen Objekten werden. Aber auch heute sind letztere aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, sei es beim Geldabheben oder dem Arztbesuch – beides ist ohne Chipkarte kaum vorstellbar. Weniger bekannt ist, dass die Entwicklung und der weltweite Siegeszug der Chipkarten in den 1980er Jahren mit dem Paderborner Unternehmen „Orga“ begonnen hatten. Dank innovativer Forschung an der Universität Paderborn entwickelte es sich binnen eines Jahrzehnts zu einem „Global Player“ und dominierte für wenige Jahre den Weltmarkt.
„Aufstieg und Niedergang der „Orga“ rufen geradezu nach einer historischen Aufarbeitung, die technik-, wirtschafts-, kultur- und gesellschaftsgeschichtliche Perspektiven zusammenführt“, so Prof. Dr. Peter E. Fäßler von der Universität Paderborn, der sich ebendieser Aufgabe angenommen hat.
In Kooperation mit dem Archiv des Heinz Nixdorf MuseumsForums, wo die Quellenüberlieferung der „Orga“ liegt, wird der Arbeitsbereich Zeitgeschichte der Universität Paderborn im Rahmen eines studentischen Forschungsprojektes die dort aufbewahrten Quellen sichten, auswerten und die Resultate in einer wissenschaftlichen Publikation einfließen lassen.