In Veranstaltungen mit hunderten von Teilnehmern geht der Einzelne unter? Nicht mit PINGO. Die an der Universität Paderborn entwickelte Abstimmsoftware erlaubt es Vortragenden, ihre Veranstaltungen interaktiver zu gestalten, indem sie Fragen an ihre Zuhörer stellen und unmittelbares Feedback erhalten. Nun soll der am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Digitale Märkte, entwickelte Prototyp PINGO aufgrund des großen Erfolges – bereits heute wird PINGO von ca. 13.000 Vortragenden weltweit genutzt – in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT) der Universität Paderborn und mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen zu einem dauerhaften Angebot speziell für die Hochschulen in NRW weiterentwickelt werden.
Im Bereich E-Learning entstehen an vielen Universitäten ständig innovative Prototypen. Die meisten verschwinden nach dem Auslaufen des zugehörigen Förderprojekts wieder. Manche Prototypen erlangen jedoch Bekanntheit über die eigene Hochschule hinaus und bauen einen beachtlichen Nutzerkreis auf. Die Verstetigung erfolgreicher Prototypen stellt für Universitäten eine große Herausforderung dar, weil dafür typischerweise weder Fördermöglichkeiten existieren, noch einzelne Lehrstühle in der Regel für ein dauerhaftes Angebot – beispielsweise im Hinblick auf Support – entsprechend aufgestellt sind.
PINGO ist ein Paradebeispiel für ein erfolgreiches Projekt. Prof. Dr. Dennis Kundisch, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik, insb. Digitale Märkte, hat das Projekt 2011 an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften in Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen aus der Wirtschaftspädagogik, der Informatik und der Chemie ins Leben gerufen. PINGO ermöglicht es den Vortragenden, über eine Webseite Fragen an die Smartphones und Laptops beliebig vieler Zuhörer zu senden und die Antworten anschließend gemeinsam zu besprechen. Die Software wird als Web-Service aus der Cloud sowie als Open-Source-Angebot weltweit kostenlos bereitgestellt. Seit Projektbeginn wurde mehr als drei Millionen Mal mit PINGO abgestimmt. Etwa 2.000 Vortragende an mehr als 80 Bildungseinrichtungen aus NRW nutzen PINGO bereits und machen es damit zum Marktführer in NRW.
Dazu Kundisch: „Wir verstehen es als eine große Auszeichnung aller am Projekt Beteiligten, dass uns das Wissenschaftsministerium ermöglicht, PINGO zu einem dauerhaften Angebot weiterzuentwickeln, welches speziell auf die Bedürfnisse der Hochschulen in NRW zugeschnitten wird. Gleichzeitig wird PINGO weiterhin für alle Vortragenden auch außerhalb von NRW als einfach nutzbarer Abstimmservice angeboten.“
Auch Prof. Dr. Gudrun Oevel, Chief Information Officer der Universität Paderborn und Leiterin des IMT, freut sich auf die noch engere Zusammenarbeit: „Viele Studierende und Lehrende können zukünftig weiterhin PINGO nutzen und von dieser Verstetigungsinitiative profitieren. NRW geht wegweisend voran, Software von und an Hochschulen zukunftsfähig zu gestalten.“
Allgemeine Informationen zu PINGO: www.trypingo.com/de
Projektinformationen: go.upb.de/pingo4NRW