Mitgliederschwund, Traditionsverlust, veraltete Strukturen – wie zukunftsfähig sind eigentlich Schützenvereine? Dieser Frage geht das Projekt „Tradition im Wandel“ mit einer Online-Umfrage auf den Grund. Seit dem 12. Mai kann jeder – vom Schützenfest-Fan bis zum Schützenfest-Muffel – an der Umfrage teilnehmen. Initiatoren sind das „Center for Risk Management“ der Universität Paderborn (CeRiMa), der Bund der St. Sebastianus Schützenjugend (BdSJ) und die Warsteiner Brauerei. Nun zogen die Verantwortlichen erstmals eine Zwischenbilanz. An der Online-Umfrage kann jeder bis zum 30. August unter go.upb.de/schuetzen teilnehmen. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird eine Vielzahl attraktiver Preise verlost.
Seit dem offiziellen Umfragestart sind gerade einmal sechs Wochen vergangen. Schon jetzt zeichnet sich ein eindeutiges Bild ab. „Wir sind mit grandiosem Erfolg in die Umfrage gestartet“, freut sich Dr. Peter Becker vom CeRiMa der Universität Paderborn über die große Resonanz der Online-Umfrage. „In den ersten Wochen können wir bereits mehrere Tausend Teilnehmer verzeichnen“, erklärt er. „Wir freuen uns über jeden Schützen und Nicht-Schützen, der mitmacht, aber besonders erfreulich ist, dass ein Drittel der Teilnehmer Leute sind, deren Interesse nicht im Schützenwesen liegt.“
Bei der Online-Umfrage bauen die Initiatoren den ersten Teil des Projektes „Tradition im Wandel“, in dem die ökonomischen, personellen und soziologischen Risiken im Schützenwesen anhand von fünf teilnehmenden Vereinen untersucht wurden, aus. „Wir können nach Beendigung der Umfrage direkt mit der Ableitung geeigneter Maßnahmen beginnen“, freut sich Jonas Leineweber, Student an der Universität Paderborn, der gerade an seiner Bachelorarbeit zum Thema „Westfälisches Schützenwesen“ schreibt. Auch Manfred Nieder, Verkaufsdirektor der Warsteiner Brauerei, ist gespannt, welche Ergebnisse die Studie noch zeigen wird: „Mit konkreten Wünschen, Anregungen und Best-Practice-Maßnahmen können wir in Zukunft die Vereine noch gezielter unterstützen“, ist er überzeugt.
Erste Workshops für interessierte Schützenvereine zu unterschiedlichen Themenfeldern werden die Verantwortlichen voraussichtlich noch zum Ende des Jahres starten. Die Ergebnisse der Studie stellen die Beteiligten im Herbst der Öffentlichkeit vor.