Am Dienstag, 25. April, hält Prof. Dr. Birgit Schneider von der Universität Potsdam einen Vortrag zum Thema „Programmierte Ikonologie? Über die Möglichkeiten digitaler Bildanalyse-Methoden in den Geisteswissenschaften“ an der Universität Paderborn, Raum E2.339. Der Vortrag, zu dem die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist, bildet gleichzeitig den Auftakt zur neuen Vortragseihe des Instituts für Medienwissenschaften im Sommersemester 2017 „Algorithmen – Logik, Affekt und Kontrolle", die dienstags von 18 bis 20 Uhr stattfindet.
Der Vortrag wird einige aktuelle Methoden vorstellen, die zurzeit verwendet werden, um Bilder automatisch zu vergleichen und zu analysieren. Ausgangspunkt ist ein Forschungsprojekt, das gerade am Beginn steht: Mit Hilfe von bereits existierenden Algorithmen sollen Fragen zu Bildern des Klimawandels im Internet erforscht werden. Im Vortrag wird es darum gehen, die bestehenden Ansätze, ihre Möglichkeiten und Grenzen zur Diskussion zu stellen.
Algorithmen gestalten unsere Welt wesentlich mit. Sie modellieren nicht nur Prozesse, sondern sie entscheiden – zum großen Teil unsichtbar und hinter unserem Rücken. Welche Musik wir hören, wie wir durch Städte navigieren oder wie sich Börsenkurse entwickeln, wird von Algorithmen mitbestimmt. Die aktuelle ‚medientechnische Lage‛ ist wesentlich von Softwareanwendungen in den unterschiedlichsten Bereichen bestimmt, die auf algorithmischen Prozessen und massiven, flexiblen Datenbanken und Big Data basieren. Sie strukturieren, klassifizieren und standardisieren unsere Wahrnehmung, unser Wissen, Handeln und soziale Beziehungen – z. B. durch den PageRank-Algorithmus von Google, Dating-Apps oder den Newsfeed-Algorithmus von Facebook.
Die Vortragsreihe wirft unterschiedliche Schlaglichter auf mediale Dispositive, Verfahren und Aushandlungsprozesse, an denen Algorithmen beteiligt sind. Nicht zuletzt geht es um Fragen nach der Aktualität von Algorithmen für sich wandelnde kulturelle, soziale und politische Konstellationen von Subjektivität sowie ihre erkenntnistheoretischen und gesellschaftlichen Konsequenzen.