Erstmalig fand im März dieses Jahres das „International Spring Program“ (ISP) für Studierende der Tohoku Universität an der Universität Paderborn statt. Das ISP 2017 ist Teil einer kontinuierlich wachsenden Kooperation zwischen der Tohoku Universität in Japan und der Universität Paderborn. Neben den japanischen Studierenden nahmen auch Paderborner Studierende und Austauschstudierende aus Vietnam teil.
Die zwei Wochen Kursprogramm starteten mit Veranstaltungen zu den Themen Wirtschaft, Bildung und Integration. An den begleitenden Diskussionsrunden der internationalen Teams beteiligten sich auch eingeladene Vertreter der Stadt Paderborn aus dem Bereich der Flüchtlingshilfe und dem Caritasverband Paderborn, die viele wertvolle Erfahrungen mit den Studierenden teilen konnten. Diese hatten sich im Vorfeld in Arbeitsgruppen zusammengefunden und themenbezogen vorbereitet. Als internationale Teams wurden sie während des gesamten Programms vor die Herausforderung gestellt, ihre interkulturelle Kompetenz zu sensibilisieren und zu stärken.
Die „Fieldwork Studies“ ermöglichten den Studierenden, ihr Hintergrundwissen in einem praxisorientierten Kontext anzuwenden. So wurde zum Beispiel die Entwicklung der deutschen Industrie im Landschaftspark Duisburg vorgestellt. Ein Besuch in der Merkez-Moschee in Duisburg machte auch persönliche Erfahrungen über die Integration von Communities in Deutschland erlebbar. Die historische Entwicklung Deutschlands und der Verlauf vieler Einzelschicksale konnten in Berlin gut nachempfunden werden. Programmbeauftragter Prof. Dr. Stefan Jungblut ist überzeugt: „Die durchgeführten Exkursionen fördern bei den internationalen Studierenden nicht nur wirtschaftliches Fachwissen, sondern auch ihr Verständnis für die sozio-ökonomische Bedeutung der deutschen Kultur und Denkweise.“
Am Ende des zweiwöchigen Programms sorgte der von den Studierenden organisierte „Japanische Abend“ für einen gelungenen Abschluss des gesamten Programms. Die Studierenden verwöhnten ihre Gäste mit selbst zubereiteten traditionellen kulinarischen Köstlichkeiten und boten ein abwechslungsreiches Programm. Auf Präsentationen über die beteiligten Universitäten folgten traditionelle japanische Tanzeinlagen. Zusätzlich sorgten Vorführungen der Origami- und Kalligrafie-Technik für ein kurzweiliges Abendprogramm. Prof. Dr. Kazuko Suematsu, die japanische Programmbeauftragte und akademische Begleitung, sieht in dem ISP 2017 „wertvolle Erfahrungen für alle Beteiligten. Neben den intensiven fachlichen Auseinandersetzungen ist ein interkultureller Austausch ausgezeichnet gelungen.“ Unter den rund 50 Gästen befanden sich neben den Programmbeauftragten und teilnehmenden Studierenden auch ehemalige und zukünftige Austauschstudierende sowie Vertreter der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und des International Office.
Nach zwei herausfordernden Wochen ging es für die Gruppe der japanischen Studierenden voller neuer Erfahrungen, Bekanntschaften und Erlebnissen wieder zurück in die Heimat.
Weitere Informationen:
Die Kooperation mit der Universität Tohoku wurde im Jahr 2011 durch die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften initiiert und im Jahr 2013 auf die Universität ausgeweitet. Mittlerweile stehen den Paderborner Studierenden jedes Jahr 12 Austauschstudienplätze an der Universität Tohoku zur Verfügung. Seit Beginn der Kooperation haben bereits nahezu 30 Gastwissenschaftler und mehr als 100 Studierende der Universität Tohoku Paderborn besucht.
Im Jahr 2015 wurde die Kooperation durch ein Doppelmasterprogramm in Kooperation mit der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften nochmals intensiviert.
Programmbeauftragter ist Prof. Dr. Stefan Jungblut.