Am Mittwoch, 8. Februar, lädt das Hochschulorchester der Universität Paderborn zum Konzert ins Auditorium maximum ein. Beginn ist um 20 Uhr. Tickets gibt es für sechs (ermäßigt) bis zehn Euro im Vorverkauf im Silo der Universität, Raum S0.111, im Ticket-Center, Marienplatz 2a, sowie an der Abendkasse.
Das Hochschulorchester Paderborn widmet sich in diesem Semester dem englischen Komponisten und Dirigenten Ralph Vaughan Williams (1872-1958), dessen Werke hierzulande selten gespielt werden. Er studierte am Royal College of Music in London bei Hubert Parry und Charles Villiers Stanford und nahm später weiteren Kompositionsunterricht bei Max Bruch und Maurice Ravel. Außerdem wirkte er in London als Organist, beschäftigte sich mit dem Sammeln und Veröffentlichen englischer Volkslieder und entdeckte die englische Musik der Renaissance für sich, was seinen Kompositionsstil stark beeinflusste.
Eine der wenigen bei uns bekannten Kompositionen ist die Ouvertüre aus der Schauspielmusik zu „Die Wespen“, einer antiken Komödie des griechischen Dichters Aristophanes. Obwohl die Komödie nicht direkt etwas mit den Insekten zu tun hat – der Griffel eines Richters wird sinnbildlich mit einem Wespenstachel verglichen – hört man doch zu Beginn der Ouvertüre deutlich das Surren der Wespen.
Im Liederzyklus „On Wenlock Edge“ vertont Vaughan Williams Gedichte von Alfred Edward Housman. Anklänge an den französischen Impressionismus, beeinflusst durch Ravel, und Elemente altenglischer Volksmusik – die „französische Politur“ und seine englische Bodenständigkeit – verbindet Vaughan Williams in dieser Komposition.
Die Sinfonie Nr. 5 D-Dur entstand zwischen 1938 und 1943. Vaughan Williams, der zwischenzeitlich neutönerisch dissonante Werke komponiert hatte, knüpft hier an seinen früheren romantischen Stil an. Widmungsträger der Sinfonie ist Jean Sibelius.
Solist bei den Konzerten des Hochschulorchesters ist der Tenor Stephan Boving, der seit 2015 Dozent für Gesang an der Universität Paderborn ist. Stephan Boving studierte an der Hochschule für Musik Köln bei Edda Moser und Reinhard Leisenheimer. Meisterkurse absolvierte er bei Klesie Kelly, Liselotte Hammes, Kurt Moll und Scot Weir. Nach ersten Engagements am Landestheater Detmold und an den Wuppertaler Bühnen wurde er 2008 Ensemblemitglied der Oper Dortmund, 2012 an der Komischen Oper Berlin. Gastspiele führten ihn u. a. an die Staatsoper Hannover, die Kölner Oper, das Theater Basel sowie die Staatstheater Wiesbaden und Karlsruhe. Darüber hinaus ist Stephan Boving langjähriges Fakultätsmitglied der Deutschen Schule am Middlebury College in Vermont/USA.