Mit den Beiträgen und Wirkungen der Frauen- und Geschlechterforschung in unterschiedlichen Disziplinen beschäftigt sich im kommenden Wintersemester eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Universitäten Paderborn und Kassel, die zum zweiten Mal stattfindet. Sie wird in diesem Semester an der Universität Paderborn organisiert von Prof. Dr. Barbara Rendtorff und Prof. Dr. Birgit Riegraf und an der Universität Kassel von Prof. Dr. Mechthild Bereswill und Prof. Dr. Elisabeth Tuider.
Die Veranstaltungsreihe eröffnet Andrea Maihofer am Donnerstag, 27. Oktober mit einem Vortrag zum Thema „Vom Antifeminismus zum ‚Anti-Genderismus‘“. Zur Veranstaltung, die von 16 bis 18 Uhr im Hörsaal C 2 stattfindet, ist auch die interessierte Öffentlichkeit eingeladen.
Neuartig an dieser Form der Kooperation ist, dass sie zeitgleich über zwei Regionen und Orte hinweg stattfindet: Im Wintersemester 2016/2017 findet die Reihe an der Universität Paderborn statt und wird an die Universität Kassel übertragen. Im Sommersemester 2016 war es umgekehrt, was eine intensive Diskussion über zwei Universitäten hinweg ermöglichte.
Wie im Sommersemester werden sich im Wintersemester in vier Veranstaltungen Vertreterinnen und Vertreter der Frauen- und Geschlechterforschung teilweise in Dialogform der Frage annähern, wie die Kategorie Geschlecht im Wissenschaftssystem aufgenommen wird. Diskutiert wird auch die Frage, wie die Kategorie Geschlecht in die Wissensbestände der Erziehungswissenschaften, Geisteswissenschaften und Literaturwissenschaften einfloss und diese verändert hat. Referentinnen und Referenten sind: Prof. Dr. Andrea Maihofer, Universität Basel, Prof. Dr. Rolf Pohl, Universität Hannover, Prof. Dr. Barbara Rendtorff, Universität Paderborn, Prof. Dr. Rita Casale, Universität Wuppertal, und Prof. Dr. Silke Wenk, Universität Oldenburg, Prof. Dr. Toni Tholen, Universität Hildesheim sowie Prof. Dr. Claudia Öhlschläger, Universität Paderborn.
Was sind eigentlich Männer? Was sind eigentlich Frauen? Wie ist das Verhältnis zwischen den Geschlechtern genau zu bestimmen? Diese und ähnliche Fragen, so Prof. Dr. Birgit Riegraf vom Organisationsteam der Vortragsreihe, beschäftigten die Frauen- und Geschlechterforschung seit Anbeginn. Kaum ein anderes Wissensgebiet habe sich in den letzten Jahrzehnten so dynamisch entwickelt, kaum ein anderes Wissensgebiet sei so innovativ. „Kaum ein anders Wissensgebiet war zugleich so umstritten“, so Riegraf, „weil es sicher geglaubtes Wissen und fraglos Gegebenes so grundlegend zur Diskussion stellt.“ Inzwischen sei die Frauen- und Geschlechterforschung anerkannter und selbstverständlicher Bestandteil vieler Wissensgebiete geworden. „Sie ist aus der Hochschullandschaft nicht mehr wegzudenken“, stellt Birgit Riegraf fest.
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