Am Mittwoch, 29. Juni, wird um 18 Uhr Dr. Thorsten Gerald Schneiders im Rahmen der Ringvorlesung „Das Judentum in der Gegenwart. Blicke von innen und außen“ den Vortrag „Antisemitismus und Islamfeindlichkeit – ein umstrittener Vergleich“ halten. Der Vortrag findet auf dem Unicampus im Hörsaal O2 (Gebäude O, Pohlweg) statt. Der Vortrag wird die Hintergründe des brisanten Vergleichs näher beleuchten. Die interessierte Öffentlichkeit ist eingeladen.
Schneiders ist Islam- und Politikwissenschaftler, Redakteur beim Deutschlandfunk und forscht seit Jahren zu Islamismus und Salafismus sowie zu Islamfeindlichkeit. Er hat zu diesem Themenfeld zahlreiche Bücher verfasst, z. B. „Salafismus in Deutschland: Ursprünge und Gefahren einer islamisch-fundamentalistischen Bewegung“ und ein Buch über „Wegbereiter der modernen Islamfeindlichkeit“.
Weitere Informationen (Dr. Thorsten Gerald Schneiders):
Durch den Aufstieg der AfD habe die Frage nach Islamfeindlichkeit und Antisemitismus neue Dynamik erhalten, so Schneiders. Nach den Juden werde heute erstmals wieder die Feindlichkeit gegenüber einer religiösen Minderheit in Deutschland parteipolitisch auf das Schild gehoben. Kontrovers diskutiert würden hinsichtlich ihrer Bedeutung und ihrer Auswirkung nicht nur die beiden Vorurteilsstrukturen für sich genommen. Auch ihre Vergleichbarkeit sei sowohl in der Wissenschaft als auch in der Öffentlichkeit längst ein Politikum. Der Vergleich relativiere den Antisemitismus, sagen die einen, so Schneiders. Außerdem sei Antisemitismus gerade unter Muslimen besonders ausgeprägt. Die anderen wenden ein, dass in beiden Fällen ähnliche Stereotype bedient würden und heute Übergriffe auf islamische Einrichtungen anhielten.