Neu­jahrs­emp­fang 2016 an der Uni­ver­si­tät Pa­der­born

Rund 550 Mitarbeiter, Studierende und Freunde der Universität Paderborn haben am Sonntag, 17. Januar, am 40. Neujahrsempfang im Auditorium maximum teilgenommen. Darunter auch Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft sowie lokaler und regionaler Politik.

In seiner ersten Ansprache zur Entwicklung der Hochschule erläuterte Präsident Prof. Dr. Wilhelm Schäfer rückblickend einige Erfolge der Universität. Dazu zähle besonders die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs (SFB) „on the fly computing“ um weitere vier Jahre. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt mit einem Volumen von rund 1,7 Millionen Euro. Schäfer betonte, dass internationale Gutachter dem Großforschungsvorhaben „eine einmalige Kooperation“ zwischen Informatik und Wirtschaftswissenschaften bescheinigten. Inhaltich gehe es dabei um „ein völlig neues Paradigma der Softwareentwicklung“, so Schäfer. Dieses basiere auf einer automatischen Programmierung bzw. Konfiguration komplexer Softwaresysteme.

Ein weiterer Meilenstein: Die Fraunhofer-Einrichtung Entwurfstechnik Mechatronik (IEM), mit der die gesamte Region Ostwestfalen-Lippe ihr erstes eigenständiges Forschungsinstitut erhält. Schäfer nannte diese Entwicklung einen „Paukenschlag“.

Einen wesentlichen Beitrag zur Profilbildung habe auch der Qualitätspakt Lehre, kurz QPL, geleistet. Die Universität Paderborn hatte sich in der zweiten Phase des Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre erfolgreich gegen andere Hochschulen durchgesetzt. Bei dem Projekt „Heterogenität als Chance – Weichenstellungen in entscheidenden Phasen des Student-Life-Cycle“ gehe es darum, zielgruppen- und fachspezifische Betreuungs- und Beratungsangebote für Studierende zu entwickeln und umzusetzen. Damit einher gehe auch eine darauf ausgerichtete Professionalisierung der Lehrenden. Geplant sei eine entsprechende Investition von etwa 11 Millionen Euro im Laufe der nächsten vier Jahre.

Als Alleinstellungsmerkmal bezeichnete der Uni-Präsident das neue MINT-Fach Ernährungslehre an Gymnasien. Paderborn sei landesweit die einzige Universität, die Lehrerinnen und Lehrer in diesem Bereich ausbilde.

Weitere Erfolge im vergangenen Jahr seien u. a. die Auszeichnung als Hochschule des Jahres im Bereich Hochschulsport und die positive Entwicklung des neuen Forschungs- und Lehrschwerpunkts Inklusion im Bereich des Lehramts gewesen. Auch der Besuch von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft anlässlich ihrer Sommerreise im Kontext von Industrie 4.0 sei eine Ehre gewesen.
 

„Zukunftsuniversitäten“

Pläne für die Zukunft gab Prof. Dr. Wilhelm Schäfer ebenfalls bekannt: Das Angebot an international nachgefragten Masterstudiengängen soll ausgebaut bzw. optimiert werden. Darunter fielen komplett englischsprachige Studiengänge, aber auch solche mit interdisziplinären und fakultätsübergreifenden Schwerpunkten, die sich an aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen orientierten. Konkret sei auch die Rede von „Optoelectronics and Photonics“ sowie „Applied Neurosciences“ als neue Masterstudiengänge. Ein Studiengang im Bereich „Digital Humanities“ sei ebenfalls in Planung.

Mit der Gründung des Verbands Universitärer Wissenschaftsallianzen sprach Schäfer eine weitere hochschulpolitisch bedeutsame Entwicklung an. Initiiert von den Hochschulen Paderborn, Kaiserslautern und Saarbrücken, sind auch die Universitäten Bielefeld, Chemnitz, Greifswald, Magdeburg, Potsdam, Rostock und Ulm in dem Zusammenschluss vertreten. Dadurch solle auch kleineren, aber trotzdem forschungsstarken Universitäten ein politisches Sprachrohr gegeben werden. Auch diene der Verband der Weiterführung der Exellenzinitiative. Schäfer schlug vor, sich künftig unter dem Namen „Zukunftsuniversitäten“ zu präsentieren.

Die vollständige Rede finden Sie hier.

Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger, Leiter des Sportmedizinischen Instituts der Universität Paderborn. Unter dem Titel „Sport mit Köpfchen: neue Wege zur Steigerung von Gesundheit und Leistung“ beschrieb er, wie sich körperliche Aktivität positiv auf kognitive Fähigkeiten und das allgemeine Wohlbefinden auswirkt.

Traditionell stellt auch die Auszeichnung herausragender Leistungen einen wichtigen Teil des Neujahrsempfangs dar. Gleich in mehreren Bereichen konnten sich erfolgreiche Jung-Akademiker über Auszeichnungen freuen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Für die musikalische Umrahmung sorgte das Hochschulorchester unter Leitung von Steffen Schiel. Ein Highlight war auch das E-Gitarrenspiel von Thorsten Drücker.
 

Text: Nina Reckendorf  

 

 

 

 

Foto (Universität Paderborn, Nina Reckendorf): Hochschulrat Prof. Dr. Winfried Schulze, Vizepräsidentin Simone Probst, Präsident Prof. Dr. Wilhelm Schäfer und Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger beim Neujahrsempfang.
Foto (Universität Paderborn, Nina Reckendorf): Hochschulrat Prof. Dr. Winfried Schulze, Vizepräsidentin Simone Probst, Präsident Prof. Dr. Wilhelm Schäfer und Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger beim Neujahrsempfang.