Große Ehre für den Paderborner Informatiker Prof. Dr. Friedhelm Meyer auf der Heide: Die Deutsche Akademie der Naturforscher “Leopoldina” nahm ihn jetzt als neues Mitglied auf. Die Akademie, gegründet 1652 in Schweinfurt und seit 1878 mit Sitz in Halle an der Saale, gilt als älteste und renommierte überregionale Gelehrtengesellschaft. Von den derzeit lebenden Nobelpreisträgern sind 34 Mitglieder der Leopoldina.
Friedhelm Meyer auf der Heide (geb. 1954) ist im Bereich der Theoretischen Informatik einer der herausragenden Wissenschaftler Deutschlands und genießt auch international großes Ansehen. Den Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit bilden die Bereiche paralleles und verteiltes Rechnen, Netzwerk Algorithmen und Randomisierungsstrategien.
Meyer auf der Heide studierte Mathematik an der Universität Bielefeld und promovierte dort 1981. Nach Stationen in Frankfurt und Dortmund wurde er 1994 als Professor für Theoretische Informatik an die Universität Paderborn berufen. Im Jahre 1992 erhielt er zusammen mit seinem Paderborner Kollegen Prof. Dr. Burkhard Monien den Leibniz- Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für Arbeiten im Bereich des parallelen und verteilten Rechnens. Meyer auf der Heide war von 1995 bis 2006 Sprecher des Sonderforschungbereiches 376 Massive Parallelität: Algorithmen, Entwurfsmethoden, Anwendungen. Seit 2002 ist er der Koordinator des von der EU geförderten Integrierten Projekts DELIS – Dynamically Evolving, Large-scale Information Systems, zu dem 20 Partnerinstitutionen in ganz Europa gehören. Im April wurde er in den Hochschulrat der Universität Paderborn gewählt.
In der Fachgruppe Algorithmen und Komplexität von Prof. Meyer auf der Heide arbeiten zurzeit 20 weitere Wissenschaftler. Bis heute hat er über 25 Doktoranden erfolgreich zur Promotion geführt. Er ist Mitautor von über 100 internationalen wissenschaftlichen Publikationen.
Die Leopoldina fördert inter- und transdisziplinäre Diskussionen durch öffentliche Symposien, Meetings, Vorträge, verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse, berät die Öffentlichkeit und politisch Verantwortliche durch Stellungnahmen zu gesellschaftlich relevanten Themen, fördert junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und betreibt wissenschaftshistorische Forschung.
Der Leopoldina gehören zurzeit etwa 1.250 Mitglieder in aller Welt an. Drei Viertel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Viertel aus 30 weiteren Ländern. Zu Mitgliedern werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen sowie aus den Kultur-, Technik-, empirischen Geistes-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften gewählt, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben.