In der ehemaligen Eckkneipe „Zum Wikinger“, haben sich Kunststudentinnen der Universität Paderborn mit dem zunehmenden Leerstand in zentralen Stadtvierteln auseinandergesetzt. Am 17. November zeigen die Studentinnen um 19 Uhr in einer Vernissage nun die Ergebnisse ihres Seminars „Von der Eckkneipe zur Pop-up-Galerie. Skulpturales Handeln an Orten im Wandel“.
Künstlerisch konnten sie die Besonderheiten des Ortes erforschen, auf ihn reagieren und intervenieren. Dabei entstanden sechs sehr unterschiedliche bildhauerische Arbeiten. Unter der Leitung der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Lisa Kuntze-Fechner, die im Rahmen ihrer Ausstellung „Kunst und Stadt“ die Ästhetik der Königsplätze künstlerisch untersuchte und dort den Leerstand bespielte, wird nun der Fokus auf eines der ältesten Wohnviertel Paderborns, das Riemekeviertel, gelegt.
Die Arbeitsroutine der Studentinnen wurde aufgebrochen, indem sie die Werkstatt und die gewohnte Präsentationsform zeitweilig verließen. Eine Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes und dem Alltag der Nachbarschaft im Viertel rückt in den Vordergrund und lässt die Grenzen zwischen Kunst und Publikum verschwimmen.
Der Ort erzeugt eine eigene Spannung, welche den Raum als Arbeitsplatz und Präsentationsfläche erweitert und die Vorstellungen eines „White Cubes“ als klassischen Ausstellungsraum auflöst. So werden die Besucher zu einem Ausstellungsbesuch eingeladen, der fernab einer Institution das Verlassen des gewohnten Konsumverhaltens fordert.
Alle Interessierten sind eingeladen, den Wandel des Ortes der alten Eckkneipe mitzuverfolgen.
Vernissage: 17.11.2015, 19 Uhr, Konrad-Martin-Straße 9, 33102 Paderborn.